Cernunnos und die Widderhornschlange
Cernunnos
Kessel von Gundestrup mit dem keltischen Gott Cernunnos und (rechts) der Widderhornschlange
Der Kessel von Gundestrup ist ein reich verzierter silberner Kessel aus der La-Tène-Zeit (5. Jahrhundert v. Chr. bis 1. Jahrhundert v. Chr.). Er wurde im Rævemose (Fuchsmoor), einem Torfmoor nahe Gundestrup nördlich des Borremose im jütländischen Himmerland in Dänemark im Jahre 1891 gefunden. Er befindet sich heute im Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen.
Cernunnos ist eine keltische Gottheit. Sein Name wird als „der Gehörnte“ gedeutet und er wird zumeist als Gott der Natur und der Fruchtbarkeit interpretiert. In der Antike wurde er von den Römern mit Jupiter gleichgesetzt. Er wird allgemein mit dem keltischen Typus des „Hirschgottes“ in Verbindung gebracht. Es wird zum Teil vermutet, dass er der Stammesgott der gallischen Karnuten war, in deren Gebiet sich das gallische Zentralheiligtum der Druiden befand.
Oft ist der Hirschgott bärtig dargestellt, manchmal als Jüngling, zumeist aber als reifer Mann. Weitere Attribute des Geweihgottes sind ein Füllhorn (Cornucopia) oder ein Torques und eine oder mehrere Schlangen (oftmals die sogenannte „Widderhornschlange“). Auf dem Kessel gibt es noch eine Gottheit, die in jeder Hand einen Drachen oder Seepferdchen hält (habe leider kein Bild gefunden).
Die bekannteste Darstellung des Geweihgottes ist die Darstellung auf dem 1891 in Dänemark gefundenem Kessel von Gundestrup. Die Herkunft des Kessels wird jedoch nicht als germanisch eingeschätzt, sondern eher im Gebiet der Ostkelten gesucht wird.
Das bisher älteste bekannte Bildnis des Cernunnos findet sich im Val Camonica, einem Tal in der Provinz Brescia, Italien. Es handelt sich hierbei um eine Felszeichnung, die Cernunnos mit erhobenen Armen und Torques zeigt, während vor ihm eine gehörnte Schlange aus dem Boden emporsteigt.
Im allgemeinen lässt sich der Geweihgott innerhalb der keltischen Kultur in einen größeren Komplex gehörnter (Stier-; Widder-; Bocks-) Götter einordnen die vielleicht auf altkeltische Vorstellungen von Tier-Mensch-Hybriden Gottheiten zurückgehen.
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