Der Basilisk oder Cockatrice
Der Basilisk (griechisch: basiliskos lat. regulus = „kleiner König“; auch Sibilus) ist ein mythisches Tier. Er gilt als „König der Schlangen“. In mittelalterlichen Tierbüchern werden Basilisken oft als Mischwesen mit dem Oberkörper eines Hahns, auf dem Kopf eine Krone, und dem Unterleib einer Schlange, dargestellt. Allerdings gibt es auch echte Basilisken. siehe hier: Echte Drachen
Im Laufe der Jahrhunderte, besonders im Mittelalter, veränderte und verfeinerte man die Darstellung des Mischwesens: Einem Basilisken wurden zwei oder mehrere Vogelbeine, Flügel, Federn oder sogar ein Menschenkopf hinzugefügt. Die Veränderungen waren derart gravierend, dass man bis heute in manchen Kulturen (vor allem im anglo-amerikanischen Sprachraum) sprachlich zwischen dem ursprünglichen Basilisk (= Basilisk ohne Flügel) und einem Cockatrice (= Basilisk mit Flügel) unterscheidet. Der Blick eines Basilisken versteinert oder tötet. Sein Atem ist tödlich giftig. Sogar der Ausbruch der furchtbaren Geschlechtskrankheit Syphilis im 15. Jahrhundert wurde als eine Ausbreitung von Basiliskengift gedeutet.
Thomas von Cantimpré (* 1201 in Bellinghem bei Sint-Pieters-Leeuw; † 1270 oder 1272) suchte mittels seines Experimentator eine Erklärung für die tödliche Wirkung des Blickes des Basilisken. Er ging davon aus, dass die von den Augen des Basilisken ausgehenden Strahlen den spiritus visibilis des Menschen verdürben. Der Kontakt mit der Bestie würde dann auch alle anderen spiritus zerstören, so dass der Tod einträte. Die Details der Entstehung des Basilisken aus einem Hahnenei bezweifelte Thomas.
In zahlreichen ortsbezogenen Erzählungen kommt der Basilisk vor, denn er hat die Fantasie abergläubischer Menschen stets angeregt. Fürsten begehrten Basiliskeneier für ihre Raritätenkammern und auf Jahrmärkten wurden bis weit in die frühe Neuzeit Basilisken zur Schau gestellt. Zedlers Universallexikon beschreibt den Basilisk noch getreu nach den überlieferten Vorstellungen, geht dann aber kritisch mit Einzelfällen ins Gericht. Er berichtet unter anderem von betrügerischer Basiliskenschau in Deutschland im Jahr 1671, die entlarvt wurde. Es folgt eine aus heutiger Sicht amüsant anmutende „wissenschaftlich-kontroverse“ Darstellung, warum Hähne keine Eier legen können.
Dennoch hielt sich das Gerücht hartneckig und in einer weitverbreitete Geschichte aus Aachen (Deutschland) glaubte man im Jahr 1748, dass zwei alte Hähne Basiliskeneier gelegt hätten. Das der Vater des Basilisk ein Hahn mit dem hohen Alter von 14 oder 21 Jahren ist. Der nach und nach seine Männlichkeit verloren hatte und auf einmal ein seltsames längliches Ei legte, das "dotterlose" Basilisken-Ei. Er brachte dieses Ei an einen besonders warmen Platz . Entweder genügte zum Ausbrüten nur eine geheimnisvolle Hitzeeinwirkung, oder der mit Giften erfüllte Gegenstand zog wesenverwandtes Getier an. Einige glaubten, dass eine Kröte sich auf das unheimliche Ei sezte wie ein Vogelweibchen auf sein Nest. Als der Basilisk irgendwan aus dem Ei geboren wurde, verkroch sich der Wurm mit dem Hahnenkamm, sofort.
Seine Lieblingsplätze sind Höhlen, Keller und vor allem in Brunnenschächte.
Wer einen Basilisk besiegen wollte, musste das wie im Altertum tun. Der Held Perseus und die mordende Gorgo Medusa hielten ihm einen Metallspiegel entgegenhalten. Es wird darüber berichtet, dass er durch sein Spiegelbild erstarrte und starb.
So tat es auch ein Junge aus Wien (Österreich). Es wird erzählt, dass im Hausbrunnen des Hauses Schönlaterngasse Nr. 7 im Jahre 1212 ein Basilisk hauste. Ein Bäckerbub bemerkte das Ungeheuer und wollte es vor einer angesammelten Menschenmenge beseitigen. Der Junge stieg samt einem Spiegel in den Brunnen herab. Man hatte ihn vorher gewarnt, dass der Blick eines Basilisken ein Lebewesen in Stein verwandelt. Unten angekommen hielt der Bub dem Basilisken den Spiegel vors Gesicht, worauf dieser zu Stein wurde. Heute zeigt ein Fresko an der Hausmauer des Hauses die mutige Tat des Jungen. Die dazugehörige Inschrift wurde erst 1932 nach dem Originaltext von 1577 angefertigt.
Oder man warf ein paar Wiesel in die Höhle des Basilisken (leicht zu erkennen durch den ausgedörten Boden), durch den Geruch der Wiesel starb der Basilisk. Leider erging es den Wiesel genau so.
Wenn der Basilisk auf einem Acker oder Weinberg stirbt, so wird dieser unfruchtbar. Tut er es in einem Haus, werden dessen Bewohner, auch Tiere, schwach und anfällig für Krankheiten jeder Art.
Wer den giftigen Atem einatmet, dem fallen, bevor sein Tod eintritt, zuerst die Haare aus, und der ganze Leib verliert seine gesunde Farbe.
Etliche Plätze der Erde sollen durch den Atem der Basilisken, unbewohnbar gewesen sein. Erst einem guten Magier oder Helden sei es gelungen, diese schlechten Einflüsse zu beseitigen und damit die Orte für Mensch und Getier zu erschliessen. Sogar die Stadt Basel am Rhein soll ihren Namen von einem Basilisken besitzen, der aus einem Hahnenei gekrochen war.
Weitere Drachen und Drachengeschichten (Inhaltsverzeichnis):
Basel: Basilisk an der Wettersteinbrücke
Basel: Unterer Rheinweg Basilisken-Brunnen
Drachengeschichten
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