Drachenlexikon und Schlangengottheiten
Lexikon über die bekanntesten Drachen- und Schlangengottheiten !
Schlangengötter, Schlangenkulte und Schlangenidole sind aus den verschiedenen Kulturen besonders im afrikanischem und asiatischem Raum bekannt. Sie stellt zum Beispiel auch eine zentrale mythologische Figur in der Genesis dar. Der urtümliche Drache ist Teil der Schlangenkulte.
Agathos Daimon(Griechenland, Persien)
Antinoos als Agathodaimon. Kopflose Marmorstatue vervollständigt mit einem Antinooskopf, 130-138 n. Chr. Altes Museum, Berlin.
Agathos Daimon auch Agathodaimon (guter Geist). Bezeichnet in der griechischen Antike eine wohlwollende Gottheit. Agathos Daimon war ein schlangengestaltiger Schutzgeist der das jeweilige Haus in dem er gerufen wurde, schüzte. Vergleichbar mit einer Haussegnung, oder dem Segensspruch: Gott segne dieses Haus, die hier eingehen ein und aus.
Im griechischen Alexanderroman wird berichtet, dass beim Bau Alexandrias die Arbeiter durch eine Schlange erschreckt worden seien. Alexander befahl, die Schlange zu töten und an der Stelle ein Heiligtum zu errichten. Als das Heiligtum fertiggestellt war, waren zahlreiche Schlangen erschienen und in die Häuser des Tempelbezirks geschlüpft. Diese Schlangen hätte man als Agathoi daimones verehrt.
Pausanias (geboren um 115 n. Chr. in Kleinasien; gestorben um 180 n. Chr. war einer der ersten griechischen Geologen und Historiker), vermutete, dass Agathos Daimon eigentlich ein Beiname des Zeus sei.
Aido Hwedo (Afrika und Haiti)
Aido-Hwedo ist eine riesige Regenbogenschlange, in dessem Mund der westafrikanische Schöpfergott Nana-Buluku um die Welt reiste. Jedes Mal wenn die beiden sich von der Reise ausruhen, formt die Schlange Berge und Täler. Und die Schlangenpsuren werden zu Flüsse und Seen. Da die Schlange keine Hitze verträgt, erschuf der Schöpfergott die Ozeane, damit die Regenbogenschlange sich abkühlen kann. So entstehen bei jedem abkühlen, Erdbeben. Die Schlange hat auch grossen Hunger und ist gerne Eisen aus der Erde. Bekommt sie nichts zu essen, dann beist sie sich in den eigenen Schwanz und die Erde rutscht in die Ozeane. Nana-Buluku befürchtete falls das Ende der Welt käme und die Schlange ihren Schwanz frisst, die Erde ihren halt verliert und die Welt unter ihrem Gewicht zusammenbricht. Deshalb schlug Nana-Buluku ihr vor, die Welt auf ein rollendes Band zu legen.
Amaunet (Ägypten)
Eine schlangenartige Göttin der Spätzeit. Das weibliche Gegenstück zu Amun, „Die Verborgene“.In dem Urgötterkreis der Achtheit von Hermopolis gilt Amaunet als weibliches Gegenstück zu Amun, wohingegen sie in Theben neben Mut als Gefährtin des Amun dargestellt wird. Sie steht für Schutz und verkörpert außerdem die Luft und den Nordwind. Gleichzeitig gilt sie als Urmutter und Mutter des Re sowie auch des Amun selbst. Da sie in dieser Eigenschaft und hinsichtlich ihrer Darstellung der Göttin Neith ähnelt, findet sich gelegentlich auch eine Neith-Amaunet. Amaunet wurde erst zu Beginn der Spätzeit in das ägyptische Göttersystem eingefügt.
In der griechisch-römischen Zeit ist sie gemeinsam mit Amun Chronokratin des 17. sowie 18. Schemu II und zählt in Dendera zu der Gruppe der Mammisi-Gottheiten.
Ammit (Ägypten)
Ammit oder Ammut war eine altägyptische Unterweltsgöttin.
Ammit bedeutet in korrekter Wiedergabe „Totenverschlingerin“ oder „Totenfresserin“, wird aber auch oft nur als „Verschlingerin“ oder „Große Fresserin“ bezeichnet. Als Gottheit der Unterwelt nannte man sie auch „Große des Todes“ und „Fresserin der Herzen“.
Alle Bezeichnungen beziehen sich auf ihre Funktion beim Totengericht: Ammit verschlang angeblich die Herzen der Verstorbenen, wenn ihre Seelen von Sünde belastet waren (Die Seelen dieser sogenannten Nichtgerechtfertigten), konnten dann nicht weiter existieren.
Amphisbaena (Amphisbaene, Amphisbaina, Amphisboena, Fenmine)
Die Amphisbaena ist ein Fabelwesen. Sie wird als zweiköpfige, meistens geflügelte Schlange oder als Drache beschrieben. Die beiden Köpfe befinden sich an den entgegengesetzten Enden des Körpers. Der Name setzt sich aus dem griechischen "amphi" = „beide“ und "bainein" = „gehen“ zusammen; die Amphisbaene vermag sich dank ihrer zwei Häupter in beide Richtungen fortzubewegen.
In der Heraldik ist die Amphisbaene ein selten verwendetes Wappentier (gemeine Figur); sie wird als Schlange, Drache oder sogar als pferdeähnliches Wesen dargestellt.
Mehr Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Rock_of_Cashel
In antiken Berichten heißt es, dass eine tote Amphisbaene, um den Körper gewickelt, das beste Heilmittel gegen eine Erkältung sei. Oder wen ein Holzfäller den Kadaver an einen Baum nagelt, dann könne er diesen mit Leichtigkeit fällen.
Eine echte Amphisbaena: Der Rumpf sieht dabei aus wie der Kopf. Soll den Feind irritieren.
Die Doppelschleichen (Amphisbaenia), auch Ringelschleichen oder Ringelechsen genannt, sind eine Gruppe eigenartiger an Regenwürmer erinnernde Schuppenkriechtiere (Squamata). Sie haben ihren Namen von Amphisbaena, einer mythischen Schlange mit einem Kopf an jedem Ende. Früher wurden sie als Familie zu den Echsen (Lacertilia) gezählt, aber ihre anatomischen Besonderheiten und ihre lange eigenständige Evolution führte dazu, dass sie den Rang einer Unterordnung bekamen.
Zweifuß-Doppelschleichen (Bipedidae). Die einzige Gattung, die Handwühlen (Bipes) haben kleine zu Grabwerkzeugen umgestaltete Vordergliedmaßen. Sie leben im westlichen Mexiko.
Es gibt natürlich auch echte Drachen. Schaut mal hier vorbei !!!
http://drachen-fabelwesen.de/echte-drachen.html
Amphitere (Amerika)
Die Amphitere ist eine sehr grosse, schüchterne, geflügelte und Klappeschlangen ähnlicher Drache mit grossen Augen und den Feden des Vogels Quetzal. Sie flüchtet vor Menschen. Sie kommt überwiegend in Nord-, Mittel- und Südamerika vor.
Ananta (Indien)
Eine kosmische Schlange im Milchozean. Auf ihr ruht sich Vishnu zwischen den Weltphasen aus. Die Schlange stellt den Urozean dar, in den sich die Natur zurückzieht, wenn die Welt wieder einmal aufgelöst wird (Pralaya). Die Schlange ist der Rest, das, was von der vorhergehenden Welt übrig blieb. Sie hat5, 7 oder 11 Köpfe und wölbt diese mit der Gespreizten Haut einer Kobra als Schutzschild über den schlafenden Vishnu.
Apalala (Pakistan)
Apalala ist ein Wasserdrache und Wohndrache aus der buddhistischen Religion und Sagenwelt. Er lebte an der Quelle des Flusses Swat, bis er von Buddha selbst zum Buddhismus bekehrt wurde.
Apophis (Ägypten)
(Die Katze des Re schneidet der Schlangengottheit Apophis den Kopf ab)
Der altägyptische Gott Apophis, auch Apep(i), ist die Verkörperung von Auflösung, Finsternis und Chaos und zugleich der große Widersacher des Sonnengottes Re. Seine Existenz besteht in einem ewigen Kreislauf aus Angriff und Vernichtung. In verschiedenen Legenden wird Apophis durch zahlreiche Götter getötet, nur um stets wieder aufzuleben als Symbol der Wiedergeburt und des ewigen Kampfes zwischen Gut und Böse. In den Sonnenhymnen wird erzählt, wie Apophis mit Messern zerstückelt oder mit Lanzen erstochen wird. Sein Blut verfärbt den Himmel bei Sonnenaufgang rot.
Apophis wird als große Schlange dargestellt, zumeist von übernatürlicher Größe und mit zahlreichen Windungen. In den meisten Darstellungen wird die Schlangengottheit gebändigt, besiegt oder getötet, um den Sieg des Guten darzustellen.
Eine der häufigsten Darstellungen beruht auf Spruch 17 des Totenbuches. Re selbst oder die Göttin Hathor in Gestalt der Katze des Re, auch genannt Katze von Heliopolis, tötet und verstümmelt die Schlange mit einem Messer. In einigen Tempelszenen wird auch der Pharao im Kampf mit einem runden Objekt dargestellt, welches das Auge des Apophis symbolisiert.
Apophis wurde, da er das Böse symbolisierte, nicht in einem formellen Kult verehrt. In Form des antagonistischen Gottes oder Dämons fand er jedoch Eingang in die ägyptische Mythologie. Er wurde mit Naturphänomenen wie Stürmen und Erdbeben in Verbindung gebracht. Er stellte eine dauerhafte Gefahr für die kosmische Stabilität dar, so dass man ihn mit magischen Ritualen zu besänftigen versuchte.
Das Buch des Apophis stellt eine aus dem Neuen Reich stammende Sammlung solcher Rituale und Texte dar. Der am besten erhaltene Text findet sich auf dem Papyrus Bremmer-Rhind, der sich heute im Britischen Museum befindet. Er entstand im 4. Jahrhundert v. Chr.
Der Asteroid Apophis (99942), vorläufige Bezeichnung 2004 MN4, ist ein erdnaher Asteroid (Planetoid) des Aten-Typs. Er wird nach dem Berechnungsstand von 2009 die Erde am Freitag, den 13. April 2029 in einer Entfernung von etwa 6.000 bis 30.000 Kilometern passieren.
Nach Schätzungen der NASA würde Apophis im Falle eines Einschlags eine Energie von 510 Megatonnen TNT freisetzen. Die über Hiroshima abgeworfene Atombombe Little Boy hatte eine Sprengkraft von etwa 0,015 Megatonnen.
Bei einem Einschlag auf dem Festland würden im Umkreis von 250 Kilometer massive Schäden entstehen. Bei einem Einschlag auf Wasser bestünde eine großräumige Gefahr massiver Tsunamis, die beim Einschlagort eine Höhe von mehr als 100 Metern erreichen dürften. Diese würden sich im weiteren Verlauf verringern und an der Küste noch eine Höhe von 30 Metern erreichen.
Langfristige globale Auswirkungen sind im Falle eines Einschlags von Apophis ausgeschlossen, da der Durchmesser des Asteroiden mit 270 Metern zu klein ist.
Am 30. Dezember 2009 wurde mitgeteilt, dass es ein Treffen zwischen der NASA und russischen Wissenschaftlern geben soll, da Russland in Erwägung zieht, eine kontrollierte Kollision mit dem Asteroiden zu verursachen, um so die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags auf der Erde zu senken.
Asag (Irak)
Asag ("der den Arm schlägt") ist ein sumerischer Dämon.
Er ist einer der 2 Sebettu (verbund von 7 Dämonen), die von An, dem Stadtgott von Uruk geschaffen wurden. Er soll Krankheiten verursachen, Brunnen austrocknen lassen und die Erde mit Wunden bedecken, auf die dann sein Gift gespritzt wird. Er konnte aber auch die unterirdischen Wasser ansteigen lassen, so dass der Quell des Lebens zur vernichtenden Gefahr für die Menschen wurde. Enlil gab Ninurta, seinem erstgeborenen Sohn, den Auftrag Asag zu töten damit sie der Gefahren und der Willkür von Asag nicht mehr ausgesetzt werden. Asag war auch ein wiedersacher gegen Enlil da er auch den Thron besteigen wollte. Er wird auch oft mit dem akkadischen Asakku gleichgesetzt.
Asiatische Drachen (China, Indonesien, Japan, Korea)
Er ist in Asien das Symbol für Schutz, Glück und Frieden. Der östliche Drache ist freundlich, weise und intelligent. Die Schuppenfarbe variiert zwischen blau, schwarz, gelb, rot oder auch grün. Im Allgemeinen besitzen sie vier Beine und einen langen, geschwungenen Schlangenkörper. Die Anzahl der Beine kann auch auf 2 reduziert sein. Oft haben diese Drachen auch keine Flügel und sind wohl eher als mit Beinen versehene Schlangen zu bezeichnen.
Der östliche Drache kann in drei Familien unterteilt werden. Man unterscheidet zwischen 3-zehigen (Japan), 4-zehigen (Indonesien oder Korea), und 5-zehigen (China) Drachen. Diese drei Drachenarten sind sich sehr ähnlich, wenn sie auch aus verschiedenen Teilen der Erde stammen.
Asiatische Drachen haben 117 Schuppen, 81 erfüllt mit yang, dem Guten und 36 erfüllt mit yin, dem Bösen. Dies gleicht die Stimmung und die Persönlichkeit des Drachens aus.
In China folgt die Drachengeschichte ca. einer 3500 Jahre alten Tradition. Die Chinesen glauben einer Sage nach, von einem Drachen abzustammen. Aber auch Japan, Indonesien und Korea, haben Drachen eine Lange tradition.
Allein dem Kaiser war es vorbehalten, dass Zeichen mit einem 5-Klauen-Drachen zu benützen. Jeder der ein Motiv mit einem 5-Klauen-Drachen ausser dem Kaiser verwendete wurde sofort mit dem Tode bestraft.
Auch heute noch werden in ländlichen Regionen Chinas Drachen als Gottheiten angebetet:
Tien-lung (Tien long) ist der himmlische Drache, der Beschützer der Götter und Kaiser und das Symbol der Chinesen selbst. Chinesen in aller Welt bezeichnen sich selbst als "Tik Lung Chuan Ren" (Nachkommenschaft des Drachen).
Shen-lung (Shen long) ist der geistliche Drache, der Herrscher über den Wind und den Regen.
Der Befehlshaber aller Flußdrachen Tsien-Tang (Chien Tang) . Sein Schuppenkleid ist leuchtendrot und er hat eine Feuermähne, seine Augen sind wie Blitze und ist wohl der grösste aller Drachen mit 300 Metern länge.
Ti-long ist der irdische Drache, der Herrscher über das Meer, die Flüsse und Seen.
Fut’s-Lung (Fu-Ts'ang) ist der unterirdische Drache, der Wächter der geheimen und verborgenen Schätze.
Long-Wang lebt in einem Palast am Meeresgrund und ist der König der Drachen. 1644 hielt das Drachensymbol, mit der Machtübernahme der Qing-Dynastie, Einzug in die Paläste der chinesischen Kaiser.
Der wichtigste Drachengott ist der Drachenkaiser des Ostmeeres Ao-Guang.
Der unterirdische Drache Fut’s-Lung (Fu-Ts´ang). Der Unterweltdrache ist die Hüter der Bodenschätze wie zum Beispiel Edelsteine, Gold, Silber, Erze.
Der Meeresdrache Li.
Der Drache der Sümpfe Jiao.
Bergdrachen sind im Feng Shui eine gebräuchliche Bezeichnung für die Energien des Trigrammes Ken und damit des Nordostens.
Die weiteren sieben Trigrammen sind
Himmelsdrachen, Erd- oder grünen Drachen, Feuerdrachen, Wasserdrachen, Donner- oder Golddrachen, Winddrachen und Seedrachen
Es gibt aber auch Drachen die nicht so gutmütig sind.
Gefürchtet war u.a. der schwarze Drache der Flut, der für Überschwemmungen und Stürme verantwortlich war.
Manche behaupten T'ao t'ieh sei der Urahn und damit älteste aller Drachen. Er in den Weltraum verbannt, weil er sich zu bösartig für die menschliche Welt verhalten hatte.
Info: Das Taotie (饕餮 Pinyin: Tāotiè, Wade-Giles: t'ao t'ieh), in der japanischen Sprache als Totetsu bekannt, ist ein Motiv, das auf bronzenen Ritualgefäßen der Shang- und Zhou-Dynastie häufiger anzutreffen ist. Die Repräsentation besteht normalerweise aus einer zoomorphen Maske.
Taotie auf einem Ding Bronzegefäß aus der späten Shang-Zeit
Der Ding (chin. 鼎, dǐng) ist ein chinesischer Kultgegenstand, der meist aus Bronze, manchmal auch aus Keramik gefertigt ist.
Der Ding hat die Form eines Gefäßes mit drei langen Beinen. Seltener sind rechteckige Ding mit vier Beinen, sogenannte Fangding (方鼎). Die Bedeutung und Geschichte des Gegenstandes wird heute meist so gedeutet, dass der Ding ursprünglich ein Gefäß zur Zubereitung von Fleischgerichten war. Die ältesten bekannten Ding datieren bis in die Shang-Dynastie zurück. Ding sind häufig mit Inschriften versehen. Die große Bedeutung in China haben.
Azhi Dahaka(Iran)
Azhi Dahaka oder Azi Dahaka ist ein Erzdämon aus der persischen Mythologie. Die mittelpersische Variante des Namens ist Zahâk.
Dieser, als Sturmdämon bekannte Gott wurde als Schlange oder Drache mit 3 Köpfen und 6 Augen dargestellt. Er ist ein Daeva, ein Diener Ahrimans und wenn dereinst Frasho-Kereti (vergleichbar mit der Apokalypse) anbricht, wird er von Thraetaona an den Berg Damavand gebunden und schließlich von Keresapa in den Feuerstrom Ayohshust geworfen.
Diese Geschichte wurde auch von Ferdousi in seinem Schahnama übernommen. Zhahâk, ein König mit zwei angewachsenen Schlangenköpfen auf den Schultern, ist der Tyrann, der durch den Schmied Kaweh an einen Felsen am Fuße des Berges Damavand gebunden wird.
Von den Persern wurde damals Azi Dahaka für die 1000jährige Unterdrückung durch die Babylonier und Assyrer verantwortlich gemacht.
Basilisk
Holzschnitt aus: Ulisse Aldrovandi: „Monstrorum historia“, 1642. (Österreichische Nationalbibliothek, Signatur BE.4.G.23.) |
Echter Stirnlappenbasilisk zum Vergleich mit dem mythischen Basilisk. |
Der Basilisk (griechisch: basiliskos lat. regulus = „kleiner König“; auch Sibilus) ist ein mythisches Tier. Er gilt als „König der Schlangen“. In mittelalterlichen Tierbüchern werden Basilisken oft als Mischwesen mit dem Oberkörper eines Hahns, auf dem Kopf eine Krone, und dem Unterleib einer Schlange, dargestellt. Sein Blick versteinert oder tötet. Sein Atem ist tödlich giftig.
Zum ersten Mal nachweislich erwähnt wird der Basilisk bei Demokrit und dessen Plagiator Bolos von Mendes. Seitdem kann er auf eine „Karriere“ als eines der bekanntesten Fabeltiere der Geschichte zurückblicken. Plinius der Ältere beschrieb ihn im achten Buch seiner Naturalis historia bei den Tieren, die aus dem afrikanischen und orientalischen Bereich kommen. Plinius zufolge handelt es sich um eine Schlangenart, heimisch in der Provinz Kyrenaika. Er sei nicht länger als zwölf Finger (etwa 24 Zentimeter) und habe einen weißen Fleck am Kopf, der ihn wie ein Diadem schmücke.
Cernunnos
Kessel von Gundestrup mit dem keltischen Gott Cernunnos und (rechts) der Widderhornschlange
Der Kessel von Gundestrup ist ein reich verzierter silberner Kessel aus der La-Tène-Zeit (5. Jahrhundert v. Chr. bis 1. Jahrhundert v. Chr.). Er wurde im Rævemose (Fuchsmoor), einem Torfmoor nahe Gundestrup nördlich des Borremose im jütländischen Himmerland in Dänemark im Jahre 1891 gefunden. Er befindet sich heute im Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen.
Cernunnos ist eine keltische Gottheit. Sein Name wird als „der Gehörnte“ gedeutet und er wird zumeist als Gott der Natur und der Fruchtbarkeit interpretiert. In der Antike wurde er von den Römern mit Jupiter gleichgesetzt. Er wird allgemein mit dem keltischen Typus des „Hirschgottes“ in Verbindung gebracht. Es wird zum Teil vermutet, dass er der Stammesgott der gallischen Karnuten war, in deren Gebiet sich das gallische Zentralheiligtum der Druiden befand.
Oft ist der Hirschgott bärtig dargestellt, manchmal als Jüngling, zumeist aber als reifer Mann. Weitere Attribute des Geweihgottes sind ein Füllhorn (Cornucopia) oder ein Torques und eine oder mehrere Schlangen (oftmals die sogenannte „Widderhornschlange“). Auf dem Kessel gibt es noch eine Gottheit, die in jeder Hand einen Drachen oder Seepferdchen hält (habe leider kein Bild gefunden).
Die bekannteste Darstellung des Geweihgottes ist die Darstellung auf dem 1891 in Dänemark gefundenem Kessel von Gundestrup. Die Herkunft des Kessels wird jedoch nicht als germanisch eingeschätzt, sondern eher im Gebiet der Ostkelten gesucht wird.
Das bisher älteste bekannte Bildnis des Cernunnos findet sich im Val Camonica, einem Tal in der Provinz Brescia, Italien. Es handelt sich hierbei um eine Felszeichnung, die Cernunnos mit erhobenen Armen und Torques zeigt, während vor ihm eine gehörnte Schlange aus dem Boden emporsteigt.
Im allgemeinen lässt sich der Geweihgott innerhalb der keltischen Kultur in einen größeren Komplex gehörnter (Stier-; Widder-; Bocks-) Götter einordnen die vielleicht auf altkeltische Vorstellungen von Tier-Mensch-Hybriden Gottheiten zurückgehen.
Chimäre (Griechenland)
Die Chimäre (griechisch Χίμαιρα, Chímaira, „die Ziege“) ist ein Geschöpf der griechischen Mythologie. Von der betreffenden griechischen Sage ausgehend wurde der Begriff Chimäre später auf alle Mischwesen ausgedehnt.
Die Chímaira war eine Tochter der Ungeheuer Echidna und Typhon, ihre Geschwister waren die Hydra, der Kerberos und die Sphinx. Sie lebte in dem Ort Chimaira in Lykien, wo sie Mensch und Tier bedrohte.
Bellerophon beim kampf mit der Chimäre
Homer beschreibt sie in der Ilias als feuerspeiendes Mischwesen mit drei Köpfen: dem eines Löwen, im Nacken dem einer Ziege, und als Schwanz hat sie den Kopf einer Schlange oder den eines Drachen.
Cuelebron (Cuélebre, Spanien Asturien)
41st: Cuelebre by ~MaestroTomberi on deviantART
Die Cuelebre ist ein schlangen ähnlicher Drache mit Flügeln und eine legendäre Kreatur, aus der asturischen Mythologie und der Mythologie aus Kantabrien.
Sie hat einem großen Mund mit scharfen Zähnen und Spuckt Feuer und Schwefel. Ihre Augen leuchten wie Glut, ihr ganzer Körper ist mit Schuppen bedeckt und hat Flügeln wie eine Fledermaus. Dieser Drache immitiert gerne andere Tierstimmen und
lebt in der Nähe von Wäldern und Flussquellen in einer Höhle, dort hortet sie ihre Schätze. Einige Wagemutige haben schon Ihr Leben verloren, die es wagten den Schatz zu stehlen. Ihre Körper fand man auf den Klippen von San Vicente de la Barquera .
Ortsnamen in der Asturischen Cuélebre
In der Stadt "Mestas de Con" ( Cangas de Onis ) gibt es viele Grotten und Springbrunnen und drei Höhlen in kurzen abständen zueinander diese Höhlen sind bekannt als Cuélebre, in der Nähe der Stadt "Cuerres" ( Cangas de Onis ) gibt es die Höhle "Pozu de Cuélebre".
Dambalah (Bon Dieu, Haiti)
Damballah (Damballa, Danbala oder Dam Ballah) ist der schlangenförmige oberste Loa (Geist) und Schöpfergott in der haitianischen Religion des Voodoo. Auf Haiti wird er auch als Bon Dieu (Guter Gott, frz.) bezeichnet.
Damballah wird im Voodoo als der Vater aller Loa und Menschen, Schutzgeister und Gottheiten verehrt. Gemeinsam mit seiner ebenfalls als Schlange (Regenbogenschlange) dargestellten Frau Ayida Wédo steht er für das absolut Göttliche in seiner männlich-weiblichen Dualität.
Das Paar verkörpert die dem Menschen wohlgesinnte, "unschuldige" Vater- bzw. Mutterfigur. Er ist der Loa der Fruchtbarkeit und Sexualität, der Bewahrung der Tradition und kulturellen Wurzeln aller Völker. Die Schöpfung durch Damballah geschah nach Voodoo-Glaube im Auftrag von Mahou.
Angeblich sollen geweihte, von Kindheit an ausgebildete Priester, die ein Alter von mindestens 40 Jahren erreicht haben, mit Damballah kommunizieren können. Diese Personen sollen besonderes Einfühlungsvermögen, Gutmütigkeit und Friedfertigkeit besitzen. Gegenüber Nichtgeweihten zeigt sich Damballah nach Voodoo-Glaube lediglich als liebevolle, aber unkommunikative Präsenz, die mit Harmonie, Optimismus und Lebensfreude assoziiert wird.
Delphyne (Griechenland)
In der griechischen Mythologie , ist Delphyne der Name des weiblichen Drachen, die Mutter Delphynes war Gaia (altgriechisch: Gaea).
Gaia (altgriechisch: Gaea)
Man vermutet, dass das Orakel von Delphi, ihr gewidmet ist. Sie wird manchmal unter dem Namen Python beschrieben und kommt in den Geschichten, in Begleitung eines männlichen Drachen (Typhon). Sie wird manchmal gleichgesetzt mit Echidna , ein Ungeheuer mit dem Kopf und Torso der Frau, aber der untere Teil einer Schlange, und war die Gemahlin des Typhon.
Donnerdrache (Buthan)
Shabdung Nawang Namgyal (zhab-drung ngag-dbang rnam-rgyal 1616–1651), der nach Bhutan flüchten musste, da seine Anerkennung als Wiedergeburt des Pema Karpo (pad-ma dkar-po) von dem Tsang Desi abgelehnt wurde, gelang während seiner Herrschaft ab 1616 die Einigung der bis dahin unabhängigen Fürstentümer des Landes zu einem theokratischen Reich. Der in Tibet geborene religiöse Würdenträger wird als der Gründer des Staates und als Stifter bhutanischer Identität angesehen. Der Staat erhielt den bis heute gültigen Namen Druk Yul (Land der Drachen).
Staatsoberhaupt von Buthan ist der König (Druk Gyalpo) Jigme Khesar Namgyel Wangchuck. Er ist seit der Abdankung seines Vaters Jigme Singye Wangchuck im Jahr 2006 Amtsinhaber und wurde im Jahr 2008 von seinem Vater zum “Drachenkönig” gekrönt.
Weitere Drachen und Drachengeschichten (Inhaltsverzeichnis):
Drachen aus Europa Orient Afrika Asien Australien Amerika
Drachenknochen (China)
Ein Drachenknochen bezeichnet in der Traditionellen Chinesischen Medizin die Verwendung von Fossilien als Arzenei und Wundermittel.
Fundorte von Drachenknochen gaben in China Hinweise für Archäologen auf prähistorische Funde. So führten sie zur der Entdeckung des Peking-Menschen in Zhoukoudian.
Den versteinerten Tier- oder Menschenknochen wird im Volksglauben nachgesagt im zerstoßenen Zustand bei sehr vielen Leiden zu helfen. Beispielsweise bei Epilepsie oder Verdauungsbeschwerden.
Echidna (Griechenland)
Als „ein unsagbares Scheusal, halb schönäugiges Mädchen, halb grausige Schlange, riesig, buntgefleckt und gefräßig“ (Hesiod, Theogonie 295-332), war sie anscheinend nicht nur ein furchtbares, sondern auch ein fruchtbares Ungeheuer. Typhon zeugte mit ihr den zweiköpfigen Orthos, den dreiköpfigen Höllenhund Kerberos, und die Hydra, die auch als die "Lernäische Schlange" bezeichnet wird.
Ihr Sohn Orthos zeugte dann mit ihr die Chimaira, die Sphinx, den Nemeischen Löwen und die Phaia, ein ungeheures, wütendes Schwein, das schließlich von Theseus getötet wurde und auch als die Kromyonische Sau bekannt ist.
Eherne Schlange
heute das Symbol des ärztlichen und pharmazeutischen Standes.
Die Eherne Schlange war ein Abbild einer Schlange aus verarbeitetem Kupfererz. Sie wurde aufgestellt von Mose auf Anweisung Gottes zur Heilung vor dem Biss feuriger Schlangen.
Die biblische Erzählung des Tanach (Alten Testaments) berichtet, dass letztere von Gott unter die Israeliten geschickt wurden, als Strafe für die Ungeduld, Undankbarkeit und Nörgelei nach dem Auszug aus Ägypten während der Wanderung durch die Wüste unter der Führung Mose, datiert im 15. Jahrhundert v. Chr. oder im 13. Jahrhundert v. Chr.
Es wird berichtet, wer von einer feurigen Schlange gebissen wurde und zu der an einem Stab aufgerichteten ehernen Schlange aufsah, wurde geheilt und durfte weiterleben.
Die Figur wurde später durch König Hiskija zerstört, weil sie zu Götzendiensten missbraucht wurde.
Sie stellt auch eine zentrale mythologische Figur in der Genesis dar. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts brachte man das Schlangenidol mit Moses midianitischem Schwiegervater Jethro in Verbindung, den die Bibel wiederholt erwähnt. 1969 entdeckte der israelische Forscher Beno Rothenberg im Allerheiligsten des midianitischen Zeltheiligtum von Timna eine 12 cm lange, teilvergoldete Kupferschlange. Durch diesen Fund erhält der biblische Bericht über die Eherne Schlange seinen historischen Hintergrund.
Schon während des 4. Jahrtausends v. Chr. baute man im Gebiet von Timna Kupfererz ab.
Eisdrachen
Eisdrachen, waren hilfsbereite Drachen, die dem Affenkönig Sun Wukong bei seiner Pilgerfahrt nach Indien halfen (indem sie zum Beispiel das heiße Wasser von Kochtöpfen kühlten, in denen der Affen-Meister - der Mönch Xuanzang - von Dämonen gekocht werden sollte).
Sūn Wùkōng (chin. 孫悟空 / 孙悟空, W.-G. Sun Wu-k'ung) ist im klassischen chinesischen Roman Die Reise nach Westen der König der Affen. Er ist eine ambivalente übernatürliche Wesenheit: „als steinernes Ei aus einem Felsen geboren, befruchtet vom Wind, geschaffen aus den reinen Essenzen des Himmels, den feinen Düften der Erde, der Kraft der Sonne und der Anmut des Mondes“.
Der König der Affen ist in eine uralte Geschichte eingebettet. Im 7. Jahrhundert machte sich der Mönch Xuanzang von China aus auf den Weg nach Indien, um die heiligen Schriften Buddhas für seinen Kaiser zu holen. Die Reise dauerte sechzehn Jahre, und nach seiner Rückkehr verfasste der Mönch einen ausführlichen Reisebericht.
Diese „Reise nach Westen“ ist bis heute eines der wichtigsten historischen Zeugnisse vom Leben in jenen frühen Zeiten. Im Laufe der Jahrhunderte rankten sich Legenden und Märchen um die Pilgerfahrt des Hsüan Tsang – und eine davon ist die Geschichte vom Affenkönig.
Fafnir (Deutschland-Island-Skandinavien)
Drache aus dem Nibelungen, Sohn des Hreidmar König der Riesen und Zwerge, verflucht durch Andvari, erschlug seinen Vater und verwandelte sich in einen Lindwurm. Wurde von Siegried, der durch die Berührung mit Fafnirs Blut Unverwundbarkeit erhielt, erschlagen.
Ganga (Indien)
Schlangengöttin Ganga
Ganga (Sanskrit, f.,गंगा, gaṅgā), der indische Name für den Fluss Ganges, ist auch der Name einer Göttin des Hinduismus.
Ganga gilt Hindus nicht nur als heilig, sondern ist die lebendige Wasserform der Göttin, der Fluss selbst ist ihre Personifizierung. Mehr als alles Andere verkörpert er Reinheit, und dementsprechend dient Gangeswasser in vielen Riten zur materiellen und spirituellen Reinigung. Für jede Puja, den hinduistischen Gottesdienst, ist es als „Weihwasser“ unerlässlich. Gläubige Hindus haben oft einen kleinen Vorrat im Haus, selbst wenn sie vom Fluss weit entfernt leben.
Millionen von Pilgern besuchen das ganze Jahr hindurch unzählige große und kleine Wallfahrtsorte entlang den Ufern; mindestens einmal im Leben möchten viele Gläubige rituell in die heiligen Fluten tauchen. Für die eigene Familie und die Nachbarn nimmt man das kostbare Nass dann in Flaschen mit nach Hause. Viele versprechen sich davon sogar Heilung, indem sie es wie ein Medikament nehmen, und manche Homöopathen nutzen es als Basis für ihre Medizin.
Giganten (Griechenland)
Die Giganten (gr: Γίγαντες) sind Riesen der griechischen Mythologie. Sie versuchten im geläufigsten Mythos, der Gigantomachie, die Olympischen Götter zu stürzen.
Laut Hesiod waren die Giganten „hell von Waffen umblinkt, langragende Speer' in den Händen.“
Apollodor beschreibt sie als unübertroffen in ihrer Größe und Kraft, von furchterregender Erscheinung und mit Schlangenschuppen an den Unterschenkeln. Nach Claudian waren mit sie Keulen, Baumstämmen und Felsblöcken bewaffnet und nach Ovid konnten sie mit ihren Kräften sogar Berge übereinander türmen, Diodor und Gaius Valerius Flaccus erwähnen nur ihre ungeheuerliche Größe. Als König und Anführer der Giganten nennt Homer den Eurymedon.
Ein Motiv, das häufig in den bildenden Künsten dargestellt wurde, waren Giganten mit Beinen, die in Schlangenkörper auslaufen, wie auch Ovid sie beschreibt. Die bekannteste Darstellung ist der Gigantenfries des Pergamonaltars, der den Kampf der Giganten gegen die Olympischen Götter während der Gigantomachie zeigt.
Gluhschwanz (auch Glühschwanz, Gluswans, Glûswanz oder Gluuschwanz) Deutschland
Als Gluhschwanz wird ein deutsches Nachtgespenst und Fabeltier bezeichnet, das wie ein glühender Drache aussieht. Die Sagengestalt soll nachts mit seinem langen glühenden Schwanz über die Häuser geflogen sein. Es wurde berichtet, dass er durch die früher offenen Schornsteine die Hexen besuchte und ihnen Korn oder Geld brachte, damit sie ihm süße Milch zum trinken auf den Herd stellten. Wenn sie das nicht getan hatten, setzte er dessen Schornstein in Brand.
Man erzählte sich von dem seltsamen Wesen, dass wenn ein Bauer seinen Dienstleuten nicht den richtigen Lohn auszahlte, oder ein Tagelöhner der seinem Dienstherren nicht richtig diente und Korn oder Eier stahl, würde zu ihnen um Mitternacht der Gluhschwanz kommen und über ihre Häuser fliegen. Sein glühender Schwanz erleuchtete so die Dächer der Bösewichter damit alle ihre Schandtaten sehen konnten. Ab und zu setzte er sich auch auf die Schornsteine und ließ etwas hineinfallen, so dass das Fleisch was im Rauchfang zum Räuchern hing, nicht mehr zu genießen war. Im ganzen Haus herrschte dann für viele Tage oder Wochen ein bestialischer Gestank.
Ehrlichen Leuten hingegen schüttelte er aus seinem Glühschwanz Taler durch den Schornstein ins Haus.
Er wurde in früheren Zeiten unter Anderem im heutigen Landkreis Peine in den Ortschaften Oberg (Ortsteil der Gemeinde Lahstedt), Handorf (Ortsteil der Kreisstadt Peine) und der Gemeinde Lengede gesichtet. Er wurde aber auch in vielen anderen Landstrichen, wie beispielsweise der Umgebung von Schöppenstedt, Wehrstedt oder dem Landkreis Helmstedt gesichtet und findet sich in deren Sagenschätze wieder.
Sternschnuppen wurden unter Anderem für das Erscheinen des feurig-leuchtenden „Drachens“ gehalten.
Graoully (Frankreich)
Der Graoully war einer Legende nach ein Drache, der in den Ruinen des römischen Amphitheaters der Stadt Metz hauste, bis ihn der heilige Clemens, erster Bischof von Metz, im 3. Jahrhundert vertrieb. Die Legende wird als Symbol für den Sieg des Christentums über das Heidentum gedeutet.
Guivre (Frankreich, Italien)
Die Guivre ist eine kleinere Form (Unterart) des Wyvers (auch Heraldischer Drache, da er gerne als Wappentier diente).
Ein anderer Name für Guivre in Italien ist der Name Biscione (Wort Italienisch für "Schlange"), auch bekannt als der Vipera ( "Viper"oder in Mailand als Bissa), das heraldische Symbol präsentiert in Silber eine Azur Schlange die ein Kind verschlingt. Es ist das Familienwappen der alten italienischen Adelsfamilie Visconti. Es war es ein gebräuchliches Symbol auf dem Wappen des "Ottone Visconti". Dieses Wappen übernahm er von einem Sarazenen, den er im jahr 1187 während der Kreuzzüge erschlug. Er brachte Dieses Symbol nach Mailand, wo es dort das Stadtwappen wurde. Seine Ursprünge sind unbekannt.
Die Biscione ist auch der Zusammenschluss der Wappen aus dem Hause Sforza , der Stadt Mailand (Herzogtum Mailand und Insubria).
Die Biscione ist auch das Logo des italienischen Herstellers Alfa Romeo , Marke in Mailand.
Dieses Symbol des Alfa Romeo und auf den Trikots der Fussball Mannschaft von Inter Mailand wurde von Silvio Berlusconi mit einer geringfügigen Änderung übernommen (das Kind ist durch eine Blume ersetzt).
Gukumatz, Gucumatz ( Maya, Guatemala)
Gukumatz oder Gucumatz ist identisch mit Kukulkan oder Quetzalcoatl.
Mehr erfährst Du unter Kukulkan.
Hodag (Nordamerika)
Der Hodag ist ein fiktives Tier, das Teil der Folklore des amerikanischen Bundesstaates Wisconsin ist.
Legenden über den Schwarzen Hodag wurden sich im frühen 19. Jahrhundert unter den Holzfällern in der Gegend erzählt. Diese berichten, dass der Hodag aus der Asche eines Ochsen auferstanden ist, in einigen Legenden war es der Ochse von Paul Bunyan, einem sagenumwobenen riesenhaften Holzfäller. Der Ochse mit dem Namen Babe wurde verbrannt, um seine Seele von der vulgären, gotteslästerlichen Sprache, die die Holzfäller und auch sein Besitzer gebrauchten, reinzuwaschen. Die Seele des Ochsen ging aus der Asche hervor und sonderte dabei einen fauligen Geruch ab; dabei entstand der Hodag: ein großes gehörntes grünäugiges Wesen mit Fangzähnen.
Nachrichtenmeldungen aus der Zeit behaupten, der Hodag hätte "den Kopf eines Frosches, das grinsende Gesicht eines riesigen Elefanten, dicke kurze Beine an deren Enden mächtige Klauen säßen, den Rücken eines Dinosauriers und einen langen Schwanz ohne Speere am Ende". 1896 gelangte Eugene Shepard zu Ruhm und verhalf der Legende zu neuer Bedeutung, als dieser behauptete, ein Exemplar des Hodags gefangen zu haben.
Hydra (Griechenland-Israel)
Die Hydra von Lerna auch genannte die "Lernäische Schlange" war ein Vielköpfiger Meeresdrachen, Tochter von Echidna und Typhon mit vergiftendem Atem. Hydras Köpfe wuchsen, wenn sie abgeschlagen wurden, zweifach nach. Herkules und Lolaos besiegten Sie, indem er die abgeschlagenen hälse mit einer Fackel verödete. So konnten keine Köpfe mehr nachwachsen.
Auch der Erzengel Michael kämpfte gegen die Hydra.
Möglicherweise handelte es sich um eine prunkvolle Ausstattung für den "Ordre de la Croix", den Kreuzorden, den Ludwig I. um das Jahr 1370 gegründet hatte. Die Tatsache, dass der Teppich eine Fahne mit dem Kreuz mit einem doppelten Balken enthält, Zeichen der Verehrung des Herzogs für die Reliquie des echten Kreuzes in Anjou, lässt dies vermuten. Unter anderem einen Teppisch mit dem Drachen gegen den der Erzengel Michael kämpfte.
Illuyanka (Türkei)
Illuyanka ist ein Schlangendämon der hethitischen Mythologie. Es gibt zwei verschiedene Versionen des Mythos, das eng mit dem purulliya-Neujahrsfest verbunden ist. Der Wettergott, im hethitischen Pantheon der höchste Gott, muss in beiden Mythen einen Kampf gegen die im Meer und den Höhlen den Landes hausende Schlange Illuyanka bestehen.
Der Wettergott tötet den Drachen Illuyanka. Kalkstein-Relief, 1050-850 v. Chr.
In der älteren Fassung begibt sich der Wettergott (heth. Tarhunna, luwisch Tarhunt, hattisch Taru, hurr. Teššup) nach seiner Niederlage zu den anderen Göttern und klagt sein Leid. Seine Tochter, die Landesgöttin Inara, holt sich daraufhin die Hilfe des Menschen Hupasiya und lädt Illuyanka und seine Kinder zu einem Fest ein. Diese betrinken sich und werden von Hupasiya gefangen genommen. Sie werden dem Wettergott ausliefert, der sie daraufhin tötet. Inara nimmt sich Hupasiya zum Geliebten und hält ihn in ihrem Haus auf einem Felsen fest. Als er aber gegen ihr Verbot verstößt, aus dem Fenster zu blicken, sieht er seine Familie und bekommt Heimweh. Daraufhin tötet ihn die Göttin.
Info: Die Hethiter waren ein kleinasiatisches Volk des Altertums mit einer indoeuropäischen Sprache. Die Hethiter bildeten im 2. Jahrtausend v. Chr. ein Großreich. Ihre Hauptstadt war die meiste Zeit Hattuša, das heutige Bo?azkale (bis 1960 Bo?azköy genannt). Von den Hethitern werden die Hattier unterschieden, die die vorindoeuropäische Bevölkerung Anatoliens darstellen. Allerdings nannten die Hethiter ihr Reich „Hatti“. Die Existenz der Hethiter war mit Ausnahme einiger verstreuter Bibelstellen bis zum 19. Jahrhundert unbekannt. Schon die klassische Antike hatte keine Erinnerung mehr an sie; die Überreste ihrer Kultur wurden für ägyptisch gehalten. Herodot, von dem die einzige Überlieferung der griechisch-römischen Antike stammt, hielt das hethitische Felsrelief von Karabel für eine Darstellung des ägyptischen Pharaos Sesostris III. Nach aktuellem Wissensstand stellt es Tarkasnawa von Mira dar.
Das Hethiterreich (dunkelrot seine Ausdehnung um 1590 v. Chr., hellrot die um 1300 v. Chr.)
Kadru (Indien)
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Kadru (Sanskrit, f., कद्रु, Kadru, wörtl.: "die Braune") ist eine Gestalt in der hinduistischen Mythologie. Sie verkörpert die Erde im Gegensatz zu Vinata, welche für den Himmel steht.
Kadru ist die Tochter des Daksha. In der Schöpfungsgeschichte ist sie die Angetraute des Kashyapa, der alte Schöpfergott und Vater der Kreaturen. Kadru gebar Kashyapa eine Vielzahl von Eiern, aus denen die verschiedensten Arten von Nagas schlüpften.
Da Vinata, ebenfalls eine Frau Kashyapas, nur drei Eier legte wurde sie eifersüchtig auf Kadru und ihre zahlreichen Nachkommen und zerbrach das erste Ei. Das Wesen im Ei hatte jedoch noch keine Gestalt angenommen, so entstand der Blitz. Das zweite Ei enthielt einen strahlenden Jugendlichen, der aber auf Grund der Frühgeburt keine Beine hatte. Es war Aruna, die Morgendämmerung, der Wagenlenker des Sonnengottes Surya.
Kaliya (Indien)
Krishna tanzt auf den fünf Köpfen des Schlangendämons Kaliya, den er zuvor bezwingen musste, geehrt von Naginis (Schlangendamen) anstelle der sonst üblichen Gopis (Hirtinnen).
Kaliya ( IAST : Kaliya, Devanagari : कालिया), in der hinduistischen Mythologie , war der Name einer giftigen Naga der im Yamuna-Fluss , in Vrindavan lebte. Das Wasser des Yamuna brodelte dort wegen des Giftes von Kaliya. Kein Vogel oder Tier konnte in der Nähe des Nagas überleben. Nur ein einsamer Baum Kadamba wuchs am Ufer des Flusses.
Die eigentliche Heimat des Kaliya war Ramanaka Dwipa, er wurde aber von Garunda, dem Feind aller Schlangen verjagt. Kaliya wählte Vrindavan zu seiner Residenz, da es der einzige Ort war, wo er vor Garuda geschützt war.
Krishna spielte mit einigen Kindern Ball, während des Spielens fiel der Ball ans Ufer des Flusses. Krishna kletterte auf den Kadamba Baum der über den Fluss wuchs, um sich den Ball zu holen. Kaliya stieg mit seinen hundert und zehn Köpfen aus dem Wasser und wickelte sich um Krishnas Körper. Krishna aber wurde daraufhin so gross, dass Kaliya Ihn nicht mehr halten konnte und Krishna frei lies. So konnte sich Krishna vor Kaliya retteten. Als er sah, wie die Kinder und Menschen von Brij sich fürchteten, sprang Krishna auf den Kopf von Kaliya und tanzte. Der Naga wurde vom Gewicht Krishnas fast erdrückt. Der Naga erkannte die grösse Krishnas und versprach, die Menschen dort nicht mehr zu belästigen und nach Ramanaka Dwipa zurück zukehren. So begnadigte Krishna ihn und ließ ihn frei.
Der König der Kaliramna gotra (nagavanshi Kschatrija) , auch bekannt als Kaliya, war der Herrscher von Mathura. Mathura lag am Ufer des Yamuna Flusses. Seine Festung (Kalidheh) war in der Nähe der Ruinen von Mathura. Er war ein schlechter Herrscher und Krishna tötete Ihn im Zweikampf. Das war das Ende der Clan-Herrschaft in Brij.
Keto oder Ketos, lateinisch Cetus (Griechenland)
Keto, auch Ketos (altgriechisch Κητὼ, lateinisch Cetus), ist in der griechischen Mythologie ein Meeresungeheuer, Wal oder großer Fisch.
Keto ist die Tochter des Pontos und der Gaia. Mit ihrem Bruder, dem alten Meeresgott Phorkys, gebar sie die Gorgonen und Graiai sowie Echidna und Ladon. Als die äthiopische Königin Cassiopeia behauptet, viel schöner zu sein als die Nereiden, die schönen Meeresnymphen, schickt der Meeresgott Poseidon auf Bitten der Nereiden Keto erzürnt nach Äthiopien, um das Land zu verwüsten, wonach schließlich auf den Rat eines Sehers hin beschlossen wird, Cassiopeias Tochter Andromeda zu opfern. Andromeda wird an einen Felsen der Meeresküste gebunden, wo sie Perseus schließlich findet und sofort in Liebe entbrennt. Keto schwimmt schon auf diese zu, als Perseus sich für die Rettung Andromedas deren Hand von den heranlaufenden Eltern erbittet und nicht nur diese, sondern das ganze Königreich versprochen bekommt, sollte ihm dies gelingen. In vielen Geschichten wird das Ungeheuer in Form eines Drachen dargestellt.
Kukulkan
Kukulkan war bei den Maya die gefiederte Schlange, Gott der Auferstehung und der Reinkarnation. Bei jedem Äquinoktium steigt sein Schatten die el Castillo-Treppen hoch oder runter (Chichén Itzá).
Er spielt eine identische Rolle wie Quetzalcoatl bei den Azteken.
Nach der Legende kommt Kukulkan aus dem Ozean und wird eines Tages vielleicht dorthin zurückkehren.
Eine Maya-Legende besagt, dass er während des Weltuntergangs auf die Erde zurückkehren wird. In Yukatan ist sein Name Kukulkan, in Guatemala wird er Gucumatz genannt.
Kukulkan ist auch der Gott der vier Elemente (Wasser, Erde, Feuer, Luft), jedes Element wird durch eine Pflanze oder ein Tier dargestellt:
Luft - der Geier
Feuer - die Eidechse
Erde - der Mais
Wasser - der Fisch
In der Maya-Schrift kann Kukulkan mit einer Knochenflöte, einem Jaguar, einem Adler, einem Becken voller Blut oder einer Schnecke repräsentiert werden.
Knucker (England)
Der Knucker (altengl. nicor = "Wassermonster", "Kobold") ist ein schlangenartiger Wasserdrache bzw. Wasserdämon aus Sagen und Märchen in der südenglischen Grafschaft Sussex. r lebt in sog. Knuckerholes, die örtliche Bezeichnung für Quellteiche die in flachem Land vorkommen. Sie sind oft an die 6 Meter im Durchmesser und der Legende nach endlos tief. Dies ist die geologische Besonderheit einer Region südlich des Höhenzugs der South Downs im Süden Englands, vor allem um die Ortschaften Lyminster, Lancing, Shoreham und Worthing in Sussex. Das Quellwasser in diesen kleinen Teichen ist von konstanter Temperatur, im Sommer kalt und im Winter nicht überfrierend. Bei frostigen Lufttemperaturen bildet sich dünner Nebel über dem Wasser, was zur Legendenbildung um die Knucker beigetragen hat. Diese sollen sogar bis nach Frankreich und Island herumgekommen sein. Ein Knucker-Drache wird im Heldengedicht Beowulf und der Drache von Lambton Hall erwähnt.
Der Knucker gilt als boshafter und angriffslustiger Drache, der das Vieh und sogar Einwohner der umliegenden Dörfer frisst.
Kunapipi die Regenbogenschlange (Australien)
Aboroigines Dreamtime ( Traumzeit, Mythos der Australischen Ureinwohner). Kunapipi erscheint darin als Schöpferwesen und erschuff die Welt. Sie gibt stets die Kraft, die Flüsse, Wasserlöcher oder Regen erzeugt. Sie erschafft Berge und Täler und ist in ihnen verborgen. Sie wird auch die grosse Regenbogenschlange oder die ewig-schwangere genannt. Ihr positiver Aspekt ist über die Jahrhunderte verlorengegangen, die Schlange wurde dämonisiert. Aber dennoch wird sie heute als "Allschaffende Schöpferin" von einigen Aborigenes des Kunapipi-Kultes gehuldigt. Unter dem Namen Bolan, Kunukban, Galaru oder Unjuat ist sie in den Tiefen der Meere verborgen und erscheint an den Ufern der Meere.
Ladon (Griechenland)
Herakles und Ladon, römischer Reliefteller. Staatliche Antikensammlungen (SL89)
Ladon ist in der griechischen Mythologie ein mehrköpfiger Drache, der die Goldenen Äpfel der Hesperiden bewacht. Er wird unterschiedlichen Erzählungen zufolge als Drache mit zwei, oft drei und einmal hundert Köpfen beschrieben. Entsprechend ist es ihm möglich, mannigfaltige Laute von sich zu geben.
Ladon
Er schläft nie, wird jedoch von Herakles bezwungen, als dieser die Äpfel der Hesperiden holen muss. Man weis nicht, ob Ladon die goldenen Äpfel freiwillig gab, oder von Herkules ( Heracles ) erschlagen wurde. Als Sternbild Drache wurde er schließlich in den Himmel versetzt.
Lamia (Griechenland)
Lamia war die Tochter des Gottes Poseidon und der Libya. Später wurde sie Königin von Libyen und eine Geliebte des Zeus. Dieser gab ihr auch die Fähigkeit, ihre Augen aus den Augenhöhlen zu nehmen. Zeus zeugte mit ihr einen Sohn, der aber von seiner ständig eifersüchtigen Gattin Hera getötet wurde. Aus Trauer und Zorn über den Verlust ihres Kindes verwandelte Lamia ihr Haupt in ein Schlangenhaupt (ähnlich der Medusa) und begann, die Kinder anderer Mütter zu töten, zu häuten, zu zerstückeln und zu essen.
Der griechischen Mythologie zufolge sollen die Lamien nach dieser Lamia benannt worden sein. Lamia wird auch als Mutter der ersten Sibylle (Orakel von Delphi) genannt.
Lamien: Lamien sind im griechischen Volksglauben (bis heute) selbst auch dämonische, vampirähnliche Bestien. Weitere Namen für sie sind Empusen, Mormolycien oder Striges. In die moderne Vampirliteratur ist das Lamien-Thema ebenfalls eingegangen.
Sie sollen ständig begierig nach jungem menschlichem Blut sein. Bevorzugt sind dabei zumeist hübsche junge Männer, welche sie mit ihrer betörenden Schönheit blenden. Genauso können es aber auch hübsche junge Männer sein, die zu den unsterblichen Lamien gehören.
Wie die Figur der Lamien zur Entstehung des neuzeitlichen Vampirglaubens in Griechenland beigetragen hat, ist umstritten, da es sich bei ihnen um Dämonen, also nichtmenschliche Wesen handelte, während der Wrukolakas, der Vampir, ein Mensch war und in seinem Grab in einem Zwischendasein zwischen Leben und Tod verharrt.
Etymologisch soll das Wort Lamie vom griechischen Wort λαιμός (lämós) für Rachen, Kehle abstammen. Es wird aber auch eine Herkunft aus dem Arabischen lahama für zerfleischen, zerreißen vermutet.
Wrukolakas: Der Ausdruck Wrykólakas (griechisch βρυκόλακας auch Wrukólakas, Brukolák, maskulin.) bezeichnet im griechischen Volksglauben einen Vampir. Ursprünglich slawischer Herkunft bezeichnete er einen Werwolf.
Leviathan (Jüdisch)
Hebräische Bezeichnung für den Schlangendrachen Nehuschtan. Leviathan galt ursprünglich als Verköperung Jahwes.
Leviathan der Drache der Bibel.
Denn im Buch Hiob, Kapitel 41 wird über Leviathan gesprochen: "ich will nicht schweigen von seinen Gliedern, wie groß, wie mächtig und wohlgeschaffen er ist. Aus seinen Niesen lässt er Licht aufleuchten; seine Augen sind wie die Wimpern der Meeresröte. Aus seinem Rachen fahren Fackeln und feurige Funken schießen heraus. Aus seinen Nüstern fährt Rauch wie von einem siedenden Kessel und Binsenfeuer. Sein Odem ist wie lichte Lohe und aus seinem Rachen schlagen Flammen empor. Er sieht allem ins Auge, was hoch ist; er ist König über alle stolzen Tiere".
Lindwurm (Mitteleuropa)
Der Lindwurm ähnelt einem Drachen und wird manchmal als Unterart bezeichnet, hat keine oder nur sehr kurze, stets fluguntaugliche Flügel und wird vor allem in alten germanischen Sagen erwähnt. Gewöhnlich hat ein Lindwurm einen sehr langen Schwanz und kurze Beine, teilweise wird er als menschenfressend beschrieben. Der Lindwurm ist das Wahrzeichen der österreichischen Stadt Klagenfurt, wie auch der slowenischen Stadt Laibach (Ljubljana).
Lóng (China)
Lóng der chinesische Drache, ist das wohl bekannteste Fabelwesen Chinas, wenn nicht des gesamten ostasiatischen Kulturkreises. Andere Schreibweisen sind nach Wade-Giles: Lung, und in einer anderen chinesischen Sprache: Liong.
Ein sanftmütiger Drache, eher mit einer Gottheit zu vergleichen. In China werden die verschiedenen lokalen Drachengottheiten (in Flüssen, Seen, Buchten, einer Legende nach sogar in Brunnen) auch heute noch, besonders in ländlichen Gegenden, angebetet, um beispielsweise Regen zu erbitten. Allerdings waren nicht alle Drachen gutartig.
Marduk und Mushussu (Irak)
Ningišzida (Schlangengott) ist der Vater von Marduk, dem Bezwinger der Drachengöttin Tiamat. Die Drachensage wurde zwischen 1700 v. Chr. und 1200 v. Chr. geschrieben.
Marduk (sumerisch: DINGIRAMAR.UD Jungrind des Utu) war ein Gott der babylonischen Religion. Er war im 3. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien noch unbekannt und stieg als eingewanderter Gott über den Rang eines unbedeutenden Stadtgottes zur Hauptgottheit der babylonischen Religion und Oberhaupt des babylonischen Pantheons auf. Er trägt u.a. den Titel „Herr der vier Weltgegenden“, der aus dem Sumerischen übernommen wurde.
Marduks Symboltier war Mushussu und ist ein gehörnter Drache.
Der Drache Mushussu hat sowohl Hörner, einen Schlangenkopf, die Pfoten eines Löwen, die Hinterbeine eins Adlers als auch den Schwanz eines Skorpions.
Der Name des Drachen änderte sich mit der Zeit, auf Sirrush.
Sirrush wird auch im alten Testament erwähnt und als Hausdrachen beschrieben. Deshalb wird eine streit- und herrschsüchtige Frau auch "Hausdrachen" genannt, was früher eine üble Beschimpfung war.
Medusa (Griechenland)
Medusa ist der Name zweier Gestalten der griechischen Mythologie. Die erste ist eine der drei, vier oder sieben Hesperiden, die die Goldenen Äpfel hüteten.
Die zweite, weitaus bekanntere, von der in der Folge hier die Rede ist, war eine Gorgone, die Tochter der Meeresgottheiten Phorkys und Keto, sowie die Schwester von Stheno und Euryale. Sie war die einzig sterbliche der drei Gorgonen.
Ursprünglich war Medusa schön. Als Pallas Athene sie jedoch bei einer Buhlschaft mit Poseidon in einem ihrer Tempel überraschte, verwandelte sie sie erzürnt in jene Gestalt, als die sie gefürchtet war: ein geflügeltes Ungeheuer mit Schlangenhaaren, langen Eckzähnen, einem Schuppenpanzer, glühenden Augen und heraushängender Zunge; so sahen auch ihre Schwestern, die Gorgonen aus. Der Anblick der Medusa ließ jeden zu Stein erstarren, als Schutz gegen Feinde, die sie ihrer Sterblichkeit wegen hätten töten können.
Die Gorgonen sollen so abscheulich gewesen sein, dass man bei deren Anblick sofort zu Stein erstarrte.
Die Gorgonen (griechisch γοργόνες, gorgónes, Singular die Gorgone oder Gorgo, griechisch Γοργώ, gorgó) sind in der griechischen Mythologie drei geflügelte Schreckgestalten mit Schlangenhaaren, die jeden, der sie anblickt, zu Stein erstarren lassen. Sie sind die Töchter des Phorkys und der Keto. Die Gorgonen sind Stheno (auch Stheino und Sthele), Euryale und Medusa. Medusa ist die einzige Sterbliche unter ihnen und wurde von Perseus enthauptet.
Stheno (auch Stheino und Sthele), sie ist ein weibliches Ungeheuer mit Händen aus Messing und scharfen Reißzähnen. Ihr Haar bestand aus lebenden Schlangen.
Euryale, sie belohnt denjenigen, der sie nicht beobachtet.
Mehen (Ägypten)
Mehem wird als Schlange, wie ein Ouroboros dargestellt, der sich allerdings nicht in den Schwanz beist.
Die frühesten Hinweise über Mehen findet man in Sargtexten. Mehen ist eine schützende Gottheit in ´Form einer Schlange. Er beschützt die Sonne vom Aufgang bis zum Untergang. Während der Nacht, beschützt er Ra während seiner Reise durch die Nacht, damit die Sonne wieder aufgehen kann. Mehen kommt schon im Amduat vor.
Das altägyptische Buch Amduat (Die Schrift des verborgenen Raumes) gilt als ältestes Werk der Gattung Unterweltbücher und entstand als Zusammenfassung unter dem Amduat-Titel: „Das, was in der Duat ist“.
Das Amduat diente zudem als redaktionelle Vorlage für alle danach entstehenden Unterweltsbücher, die auf den Inhalten des Amduats aufbauten.
Das Jenseitsbuch: „Das, was in der Duat ist“ ist zum ersten Mal im Grab KV20. Es gilt heute als ursprüngliche Grabstätte der Pharaonin Hatschepsut (Nach ägyptischer Chronologie regierte sie etwa von 1479 bis 1458 v. Chr.) und ihres Vaters Thutmosis I (regierte von etwa 1504 v. Chr. bis um 1492 v. Chr.) Es wurde in den Königsgräbern des Neuen Reiches als teilweise vollständige Darstellung in Kurz- und Langfassung erhalten geblieben.
Info: Die Grabstätte ist die erste unterirdisch erbaute Grabstätte der Pharaonen.
Midgardschlange (Nordische Mythologie, Germanen)
Die Midgardschlange (Weltenschlange) (altnordisch Miðgarðsormr; auch Jormungand, altnordisch: Jörmungandr) ist in der germanischen Mythologie eine die Welt umspannende Seeschlange. Wie Hel und der Fenriswolf wurde auch sie von Loki gezeugt und gehört damit zu den drei germanischen Weltfeinden. Thor begegnet ihr dreimal, und tritt zweimal an, sie zu vernichten.
So wird im Mythos von Thors Fischzug berichtet, wie er zusammen mit dem widerstrebenden Riesen Hymir hinausrudert, um die Midgardschlange zu erlegen. Zuvor reißt Thor einem der Stiere Hymirs den Kopf vom Leib, um ihn als Köder an die Leine seiner Angel zu binden. Als die Schlange schließlich anbeißt, zieht Thor sie aus dem Wasser und will sie mit einem Hieb seines magischen Hammers Mjölnir erschlagen. Hymir jedoch erschrickt beim Anblick der Midgardschlange derart, dass er die Leine kappt und dem Biest die Flucht ermöglicht. Der Edda nach kommen beide lebend an Land, nach einer anderen Version erschlägt Thor aus Wut den Hymir und kehrt alleine ans Ufer zurück.
Moko (Polynesien, Australien)
Brückenechse, Tuatara oder Schnabelkopf. Wird ca 75 cm gross und wiegt ca. 1 Kilogramm
Moko ist der Eidechsen-Gott in der Polynesischen Mythologie. Es gibt in der Polynesischen und Australischen Region sehr viele Eidechsen und Agamenarten, die Dragon in Ihrem Namen führen. Darunter zum Beispiel Draco Volans. Draco Volans ist eine Flugdrachenart.
http://drachenseite.npage.de/echte_drachen_92416476.html
Muchalinda (Indien, Thailand)
Meditierender Buddha, von Muchalinda bewacht. Wat Chedi Chet Thaeo, Si Satchanalai, 14. Jahrhundert. Thailand.
Mucalinda, Muchalinda oder Mucilinda ist der Name des Naga, der Buddha vor dem Unwetter beschüzte als dieser eines Tages meditierte.
Es wird gesagt, dass vier Wochen nach dem Shakyamuni Buddha unter dem Bodhi-Baum zu meditieren begann, sich der Himmel verdunkelte und es zu regnen begann. Zu seinem Glück kam der mächtige König der Schlangen, Mucalinda, aus der Erde empor und beschützte den Buddha sieben Tage und Nächte vor dem Regen. Als der große Sturm aufhörte, nahm der Nagakönig menschliche Gestalt an und verneigte sich vor dem Buddha.
Naga (Bali, Indien, Thailand)
Naga (Sanskrit, m., नाग, nāga, Schlange) bezeichnet in der indischen Mythologie ein Schlangenwesen oder eine Schlangengottheit. Es gibt verschiedene Darstellungsformen, entweder mit vollständiger Schlangengestalt, als Menschen mit Schlangenkopf, oder mit menschlichem Körper, der in einer Schlangengestalt ausläuft. Häufig sind auch Darstellungen mit mehrköpfigen Schlangen, bzw. einer mehrköpfigen Kobrahaube.
Bad Girls of Warcraft- Naga by *miladyhiakara on deviantART
Nagas sind als magiekundige Wesen bekannt, mit der Fähigkeit, jederzeit menschliche Gestalt annehmen zu können. Gelegentlich sollen sie ihr Reich verlassen und sich unter die Menschen mischen. Sie gelten als Wächter von Übergängen, Schwellen und Türen, besonders auch im symbolischen Sinn. Erzfeind der Nagas ist Garuda, Begleittier von Vishnu. Darstellungen des Riesenvogels zeigen diesen oft mit Nagas in seinen Klauen.
Sehr oft werden die Wörter für Schlangen, Schlangendämonen, Nagas, halb-menschlichen, halb-schlangenhaften Wesen nicht unterschieden. Mehrere wichtige Schlangen jedoch tragen Namen. In der hinduistischen Mythologie etwa ist es Shesha („der Bleibende, der Rest“), der die Erde trägt, ein anderes Wort ist Ananta („der Unendliche“), die auf dem Wasser liegende Schlange, auf welcher Vishnu in seiner Form als Narayan in kosmischem Schlaf ruht. In der buddhistischen Mythologie hingegen beschützte der Nagakönig Mucalinda den Buddha in seiner mehrere Wochen dauernden Meditation vor Regen und Unwetter, indem er seine vielen Köpfe wie einen Schirm über ihn breitete.
In der südindischen Volksreligiosität werden Nagas, die als chthonische Gottheiten vorhinduistischer religiöser Traditionen zu verstehen sind, häufig zum Gegenstand kultischer Verehrung.
In Südindien zeichnen Frauen oft verschlungene Muster vor die Türen, sogenannte Kolams. Zu deren Zweck gehört, die Schlangengottheit Naga einzuladen, ihre schützende, glück- und fruchtbarkeitverheißende Kraft für die Hausbewohner zu entfalten.
Nagas sind auch in Südost-Asien bekannt, so in der hinduistischen Mythologie auf Bali. In der Thailändischen Mythologie sind die unzähligen horizontalen Ebenen des mythischen Berges Meru, der Achse des Universums, die Wohnstatt von himmlischen, irdischen und unterirdischen Wesen. Dort hausen in unterirdischen Ebenen neben den Yakshas, den dämonischen Wächtern, auch Nagas, die nicht nur als Schlangen, sondern sogar als Drachen bezeichnet werden. In unserer Welt sollen sie auf dem Grunde von Flüssen, Seen und Meeren großartige Paläste bewohnen, reich geschmückt mit Perlen und Edelsteinen. Sie werden auch als Beschützer geistiger Schätze angesehen.
Der Ursprung der Schlangenverehrung ist vorhinduistisch und reicht in die Industalkultur zurück. In Mohenjo Daro wurden Siegel mit Schlangen als Adoranten (Figuren früher Kulturen, mit ausgebreiteten Händen) gefunden. Auf Siegeln dieser Zeit, Mitte 3. Jahrtausend v. Chr., ist auch Pashupati („Herr der Tiere") zu sehen. Der mit Stierhörnern auf dem Kopf ausgestattete Pashupati sitzt meistens in der Mitte zwischen kleineren Tieren und eingerahmt von zwei gekrümmten Schlangen. Er wird heute in Nordindien und Nepal verehrt und neben den vedischen Göttern Rudra (Sturmwind) und Agni (Feuer) Vorläufer von Shiva war.
Agni
Yaksha: In der buddhistischen Mythologie wird als Yaksha auch ein Gefährte von Vaiśravaṇa bezeichnet, dem Wächter des nördlichen Quadranten, eine gute Gottheit, die die Rechtschaffenen beschützt.
Nahusha (Indien)
Vedischer Schlangenkönig mit dem Titel *Höchster Herrscher des Himmels, ist der Sohn von Ambarisha aus dem der Schlangendrachen Nahush/ Nehuschtan entstand.
Nehuschtan (Indien, Jüdisch)
In 1508, Michelangelo Buonarroti, commissioned by Pope Julius II
Semitischer Schlangengott nach dessen Ebenbild Mose das Abbild der Ehernen Schlange schuf.
Drachen der nordischen Mythologie: Grabak, Grafvitnir, Grafwöllud, Goin, Ofnir, Nidhöggr, Midgardschlange, Moin, Ofnir, Swafnir (Germanen)
Nidhöggr (auch Nidhögg oder Nidhöggur) ist ein Drache der nordischen Mythologie, er wird als Totendrache beschrieben. Seine Heimat ist Niflheim, die Welt des eisigen Nordens der ungünstigsten Himmelsrichtung der Germanen ( zugleich auch ein Teil der Unterwelt ). Dort nagt er an den Wurzeln vom Weltenbaum Yggdrasil. Er verletzt den Baum und schädigt ihn. Der Baum jedoch erduldet dies. Am Weltenbaum liegt Nidhöggr in Streit mit einem Adler, der in der Krone lebt. Das Eichhörnchen Ratatöskr klettert von der Krone zu den Wurzeln den Baum auf und ab und überbringt die Zankworte der beiden streitenden ( beide essen Aas; Leichenfresser). Als einer der wenigen überlebt Nidhöggr in der Sage Ragnarök, den Untergang der Götter - der dort als Leichensammler seinen Dienst macht. Nach dem Untergang der alten Welt entsteht eine neue Welt.
Deutung: Nidhöggr schädigt zwar den Weltenbaum, und somit die Ordnung der Welt, er ist aber kein Feind der Weltordnung, sondern ein Teil von ihr. Er kämpft nicht gegen die Götter in Ragnarök und überlebt ohne Schaden zu nehmen. Nidhöggr macht nach Ragnarök genau das, was er vor Ragnarök getan hat: Er kümmert sich auf seine Weise um die Toten.
Ofnir
Nidhöggr und die anderen Drachen sind nicht die einzigen Schädiger des Weltenbaums. Da sind auch 4 Hirsche, die die Blätter des Baums essen. Der Drache ist ein Teil der Welt, ohne den die Welt nicht sein kann. Das Werden und Vergehen zum Schicksal allen Lebens gehört. Auch das Wiederwerden, so wie aus dem Neumond (Tod, Winter) der zunehmende Mond (Neues Leben, Frühling) entsteht und der Untergang der Götter in Ragnarök zwar das Ende von alter Ordnung und altem Kosmos bedeutet, aber nicht das Ende des Universums und der Möglichkeit, eine neue Ordnung zu schaffen. Nidhöggr steht in dieser Weltanschauung auf der Seite des Vergehens und trägt somit seinen Teil zur Ordnung der Welt bei. Ein notwendiges Übel durch das erst Raum für neues Leben geschaffen wird.
Sprichwort: Am Zahn der Zeit nagen.
Das Lied Grímnismál führt neben Nidhögg sechs weitere Schlangen auf, die unter der Weltenesche hausen und an ihren Wurzeln nagen. Als Vater von Góinn und Móinn wird Grafvitnir genannt, der in der nordischen Mythologie ansonsten nicht erscheint.
Liedtext:
„Mehr Schlangen liegen unter der Esche Yggdrasill,
als es jeder dumme Tor glaubt;
Goinn und Moinn, sie sind Grafwitnirs Söhne,
Grabak und Grafwöllud;
Ofnir und Swafnir;
ich meine, dass sie immer die Zweige des Baumes abfressen werden.“
Snorri Sturluson zitiert diese Stelle des Grímnismál in der Prosa-Edda und fügt noch hinzu:
„So viele Schlangen sind in Hwergelmir bei Nidhögg,
daß sie keine Zunge zu zählen vermag.“
Als Aufenthaltsort der Schlangen wird in beiden Überlieferungen übereinstimmend unterhalb von Yggdrasil angegeben. Snorri Sturluson bestimmt als Platz jedoch auch die Quelle Hvergelmir. Er gerät dabei nicht in Widerspruch mit dem Grímnismál, da sich nach seinem Konzept die Quelle Hvergelmir unterhalb einer der Wurzeln von Yggdrasil befindet.
In seiner Sprache der Dichtkunst, dem Skáldskaparmál, führt Snorri Sturluson sechs der sieben genannten Schlangennamen auf: „Góinn, Móinn, Grafvitnir, Grábakr, Ófnir, Sváfnir.“ Die Namen werden des Weiteren auch in den Thulur als Heiti für Schlangen aufgeführt. Das heißt, ein Dichter konnte ihre Namen als Synonym für Schlange verwenden.
Midgard:
Midgard liegt in der Mitte der Weltenesche Yggdrasil und wird von acht anderen Welten (Himmelswinden) umgeben, vier hellen und vier dunklen. Begrenzt wird es von der im Weltenmeer liegenden Midgardschlange. Midgard ist über die Regenbogenbrücke Bifröst mit der Götterwelt Asgard verbunden. Erschaffen wurde Midgard aus den Augenbrauen des Urriesen Ymir, nachdem die Götter Odin, Vili und Vé den Urriesen getötet hatten.
Ninazu (Irak)
Ninazu, auch Ninabzu (sumerisch DINGIRNIN.AZU/NIN.ABZU, Herr des Abzu) war in der sumerischen Religion ursprünglich ein sumerischer Schlangengott und Sohn der Ereškigal und des Enki. Später verschmolz Ninazu mit dem Stadtgott Tišpak von Ešnunna.
Ningišzida (Irak)
Motiv auf einer etwa 4000 Jahre alten sumerischen Vase.
Ningišzida, auch Ningischzida, Ningiszida, Ningizzida (sumerisch DNIN.GIŠ.ZI.DA), war als Sohn des Ninazu ein sumerischer Schlangengott und in der sumerischen Mythologie eine Unterwelts- und Heilgottheit. Sein Symboltier ist eine gehörnte Schlange. Sein Hauptheiligtum liegt in Ǧišbanda. Ningišzida ist aus sumerischen und akkadischen Quellen bekannt. Um 2100 v. Chr. war er der persönliche Gott von Gudea von Lagaš.
Es existiert eine etwa 4000 Jahre alte sumerische Vase, die das Bildnis des Schlangengottes Ningishzida zeigt – zusammen mit einem Stab, um den sich zwei Schlangen winden. Das Symbol des Äskulab-Stabes ist demnach möglicherweise keine griechische Erfindung und der Zusammenhang mit dem Medina-Wurm weniger abwegig, als Zweifler behaupten.
Die spektakulärste Theorie zur Bedeutung des Äskulapstabes gründet sich auf eine im Altertum und heute noch gebräuchliche Praxis zur Entfernung des Medinawurmes (Dracunculus medinensis). Dieser zwischen 30 bis 100 cm lange Wurm befindet sich im letzten Stadium seines Lebenszyklus unter der Haut des Menschen und bohrt sich von dort eine Öffnung nach außen, über die er seine Larven abgibt. Zur Entfernung des Wurmes wurde dieser dann auf ein gespaltenes Holzstäbchen gewickelt, wobei täglich maximal 10 cm aufgewickelt werden durften.
Dieser Theorie entgegenzusetzen ist die Tatsache, dass der Medinawurm nur im tropischen Afrika vorkommt und nicht ausreichend nachvollziehbar ist, wie er von hier Eingang in die griechische Mythologie gefunden haben soll. Die Medinawurmthese ist damit nicht haltbar. 1959 wurde sie von Lesky in der Medizinischen Wochenschrift gründlich widerlegt.
Qebehut (Ägypten)
Qebehut (auch Qebehet, Kebehut, Kebehet) war eine altägyptische Totengöttin und ist seit dem Alten Reich belegt.
Qebehut trat in der ikonografischen Darstellung als Himmelsschlange mit Straußenfeder auf und verkörperte das Reinigungswasser von Qebehu, mit dem die Eingeweide der Verstorbenen übergossen wurden. Ihre besondere Aufgabe lag in der Hilfe der Verstorbenen bei der Wiedergeburt, wozu sie die Nemsetkrüge benutzte.
In den Pyramidentexten wird sie als „Tochter des Anubis“ und „Schwester des Königs“ erwähnt, die dem König zu neuem Leben verhilft. Ergänzend galt sie auch als „Öffnerin der Fenster des Himmels“, „Göttin des Trankopfers“ und als Personifikation der Isis.
Quetzalcoatl (Azteken, Maya, Tolteken, Qiche)
Quetzalcoatl (Nahuatl Quetzalcōātl, „gefiederte Schlange“; Maya Kukulcán, Gukumatz) ist eine Gottheit mehrerer mesoamerikanischer Kulturen, darunter der Azteken, Maya und der Tolteken.
Meist wurde Quetzalcoatl als große Klapperschlange mit Federn des heiligen Vogels Quetzal dargestellt, aber auch als bärtiger und hellhäutiger Mann. Letztgenanntes bezieht sich wahrscheinlich auf den gleichnamigen toltekischen König.
In der aztekischen Mythologie ist Quetzalcoatl der Gott des Windes, des Himmels, der Erde und ein Schöpfergott. Er symbolisiert den Ozean. In Teotihuacán wurde er früh als Naturgott verehrt (Tempel des Quetzalcoatls). Sein wichtigstes Heiligtum lag in Cholula.
Tempel von Cholula (Tempel des Quetzalcoatl)
Er galt als Herrscher des zweiten Weltzeitalters. Die These, der aztekische Herrscher Moctezuma II. habe den spanischen Eroberer Hernán Cortés für Quetzalcoatl oder einen Abgesandten des Quetzalcoatl gehalten, gilt in der modernen Forschung weitgehend als widerlegt.
Unter dem Namen Kukulcan wurde Quetzalcoatl bei den Maya verehrt. Die Quiché nannten ihn Gukumatz.
Bei den Tolteken wurde Quetzalcoatl als Haupt- und Schöpfergott verehrt. Er wurde für den Morgenstern gehalten. Sein Bruder und Gegner war Tezcatlipoca.
Satan / Teufel / Luzifer (Weltweit)
Um 1500 schuf Albrecht Dürer innerhalb einer Serie über die Apokalypse einen Holzschnitt, der den Heiligen Michael gemeinsam mit anderen Engeln dabei zeigt, wie sie mit Schwertern, Lanzen und Armbrüsten dem Satan in Gestalt gehörnter und geflügelter Drachen zu Leibe rücken.
In der Offenbarung des Johannes (Offb 12,3 EUff.) erscheint ein Drache, oft mit dem Teufel identifiziert, mit „sieben Häuptern und zehn Hörnern“, wo er mit seinem Schwanz ein Drittel der Sterne hinwegfegt und den Knaben des Weibes zu verschlingen droht. Daraufhin entbrennt ein Kampf zwischen Gott und dem Drachen: „Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen. Und der Drache stritt und seine Engel und siegeten nicht; auch ward ihre Stätte nicht mehr funden im Himmel. Und es ward ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel und Satanas, der die ganze Welt verführet; und ward geworfen auf die Erde; und seine Engel wurden auch dahin geworfen.“ Die letzten Worte, die der Teufel vor seinem Sturz hörte, sollen „Wer ist wie Gott?“ gewesen sein – was eine wörtliche Übersetzung des hebräischen Namens Michael darstellt.
Die endgültige Vernichtung des hinabgestoßenen Teufels lässt freilich auf sich warten. In Offb 20,2 EUff. heißt es weiter: „Und er (ein Engel) griff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und Satan, und band ihn tausend Jahre, und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und tat ein Siegel oben darauf, dass er nicht mehr verführen sollte die Völker, bis dass vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er los werden eine kleine Zeit... Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satanas los werden aus seinem Gefängnis und wird ausgehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der Erde... Und der Teufel, der sie verführete, ward geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, da auch das Tier und der falsche Prophet war, und werden gequälet werden Tag und Nacht von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Teufelsbibel, geschrieben und gezeichnet vor dem Jahr 1229
Der Codex Gigas ist eines der größten Manuskripte der Welt (daher kommt der Name Gigas, griechisch für „riesig“). Er wurde vermutlich im frühen 13. Jahrhundert im Benediktinerkloster von Podlažice in Böhmen geschrieben und ist auch unter der Bezeichnung Teufelsbibel bekannt, die von einer berühmten Illustration des Teufels in dem Codex herrührt.
Der Kodex ist in einen hölzernen Umschlag mit Lederbezug und Ornamenten aus Metall gebunden. Mit 92 Zentimeter Höhe, 50 Zentimeter Breite und 22 Zentimeter Dicke ist er das größte bekannte mittelalterliche Manuskript. Die Aufzeichnungen in dem Kodex enden 1229. Er besteht aus 320 Pergamentblättern, jedoch wurden acht dieser Blätter später entfernt. Es ist nicht bekannt, wer aus welchem Grund die Seiten entnommen hat, aber es wird vermutet, dass sie die Disziplinarregeln der Benediktiner enthielten.
Nach einer Legende wurde der Kodex von einem Mönch geschrieben, der die Disziplinregeln gebrochen haben und deshalb verurteilt worden sein soll, lebendig eingemauert zu werden. Damit ihm diese harte Strafe erlassen werde, versprach er, zur Lobpreisung des Klosters in einer einzigen Nacht ein Buch zu schreiben, das das gesamte menschliche Wissen enthalten sollte. Nahe Mitternacht erkannte er, dass er diese Aufgabe nicht allein erledigen konnte und verkaufte dem Teufel seine Seele. Der Teufel vervollständigte das Manuskript, und der Mönch fügte das Bild des Teufels hinzu, um so auf den wahren Autor hinzuweisen.
Die volkstümliche Darstellung des christlichen Teufels geht oft auf ursprünglich heidnische Götter zurück, die in christlicher Weise umgedeutet, konvertiert und als Teufel abgewertet wurden. Es besteht eine weitgehende äußere Übereinstimmung mit dem griechischen Gott Pan (gab es schon lange vor Christus). Der Teufel wird meist schwarz und behaart, mit einem oder zwei Bocks- oder Pferdefüßen, Widderhörnern, einem Schwanz, hässlichem Gesicht und langer Habichtsnase dargestellt. Bei seinem Verschwinden hinterlasse er zudem einen argen Gestank. Die „Habichtsnase“ ist als eine aufaddierte Form der Darstellung antijudaistischer Stereotype zu verstehen. Die christliche Bibel enthielt in früher Zeit zudem die falsche Übersetzung, derzufolge Moses Hörner, wie der Teufel, trage, nachdem er der Schechinah Gottes gewahr worden war.
Der angebliche Wohnort des oder der Teufel ist die Hölle. Der Begriff „Hölle“ wiederum ist von dem Namen der germanischen Unterwelt Hel abgeleitet (die Herrscherin über diese Unterwelt trägt ebenfalls den Namen Hel).
Der außerdem oft verwendete Begriff Luzifer ist nichtjüdischen Ursprungs: In der Antike war Luzifer der Name für den Planeten Venus; im antiken Babylon wurde die Venus als „Tagesstern, Sohn der Morgendämmerung“ oder auch „Morgenstern“ oder „Abendstern“ bezeichnet. Die römische Mythologie kennt Luzifer als Sohn der Aurora, der Göttin der Morgenröte. In der griechischen Mythologie ist die Göttin Eos das Gegenstück zu der römischen Aurora. Und auch hier hatte diese Göttin einen Sohn, welcher Phosphoros oder Eosphorus (griech. „Lichtträger“) hieß. Dieser entspricht also dem römischen Lucifer (lat. „Lichtträger“). Da in Jesaja 14,12 ein aus den Himmeln hinabstürzender „Engel (eigentlich Cherub, s.u.) der Morgenröte“ Erwähnung findet, wurde in der Vulgata der „Glanzstern“ von Jesaja 14,12 als „lucifer“ wiedergegeben.
Schai, auch Schaj, Schay oder Shai (Ägypten)
Schai, auch Schaj, Schay oder Shai ist ein altägyptischer Schicksalsgott, der seit der 18. Dynastie (1550 - 1292 v. Chr.) als Schlange dargestellt wird.
Im Vergleich zu anderen Göttern der ägyptischen Mythologie finden sich Darstellungen des Gottes Schai in der ägyptischen Kunst recht selten. Er wird vorwiegend als Schlange dargestellt, doch finden sich auf Totenpapyri des Neuen Reiches auch Abbildungen, die ihn als anthropomorphe Gottheit zeigen.
Sesha - Vasuki (Indien)
König der Nagas. 1000köpfiger Schlangenkönig.
Vasuki (Sanskrit, auch Basuki) ist in der indischen Mythologie ein König der Schlangen, Nagas. Er spielt seine wichtigste Rolle als Seil beim Schöpfungsmythos vom Quirlen des Milchozeans. Vasuki ist auch ein Attribut Shivas, um dessen Hals hängend er dargestellt wird.
In einer Zeit vor der Erschaffung der Welt ruhte auf dem Grund des kosmischen Ozeans die Weltenschlange Ananta-Shesha, auf der nach hinduistischen und frühbuddhistischen Erzählungen Vishnu als Narayana liegt oder sitzt. Als erster Schöpfungsakt trat aus Narayanas Bauchnabel eine Lotosknospe hervor, auf der Brahma als der personifizierte Schöpfungsaspekt Vishnus sitzt.
Die „unendliche" Shesha mit tausend Köpfen ist Vishnu zugeordnet, Vasuki mit Juwelenkrone auf dem Haupt gehört zum Götterkreis um Shiva, in den meisten Mythenschilderungen handelt es sich jedoch nur um einen anderen Namen für dieselbe Schlange.
Unter beiden Namen ist die Schlange in ihrer ursprünglichen Eigenschaft Symbol der kosmischen Energie für den Schöpfungsakt. Dass Schlangen sich durch Häutung immer wieder erneuern, fügt sich in die Vorstellung periodisch wiederkehrender Weltzeitalter ein.
Es gibt einen Unterschied im Temperament der beiden Hauptgötter und der jeweiligen Schlangen, zumindest was ihr Handeln in den Schöpfungsgeschichten betrifft: Narayana ruht in Meditation versunken, quasi voraus träumend lässt er die Welt entstehen. Dazu passt die neunköpfig abgebildete Schlange Shesha („die Bleibende", „der Rest"), die nach Erschaffung der Welt am Urgrund zurück bleibt. Mit den breiten aufgeblasenen Köpfen des Shesha werden alle nachkommenden Schlangenwesen dargestellt. Auch wenn Narayana auf Shesha als Adimurti („erste Erscheinung") sitzt, mit den seinen Kopf beschirmenden Schlangenhäuptern strahlt er eine reife Gelassenheit aus.
Shiva trägt, vor allem in Nordindien, die Schlange als Zeichen kosmischer Energie und daraus abgeleitet als Fruchtbarkeitssymbol.
Die in Palästen in der Unterweltregion (Patala) lebenden Schlangen wurden wegen ihrer magischen Kräfte bereits in vorarischer Zeit verehrt. Schlangensteine (Nagakal) der Volkskulte finden sich zahlreich auf Feldern und innerhalb der Tempel der Hochgötter. Es sollen um die tausend Nagas die Patala-Region bevölkern, die alle, einschließlich Vasuku und Shesha von Kadru, der Schlangenurmutter und Tochter des Daksha, dem ziegenköpfigen Sohn des Brahma, und dem Heiligen Kashyapa abstammen. Kashyapa ist außerdem Vater aller Devas (Halbgötter), Asuras (Dämonen) und der Menschen.
Slavische Drachen
Russland und die Ukraine kennen den Drachen als Smei/Smij Gorynytsch (Змей Горыныч). Er ist dreiköpfig und grün, geht auf seinen zwei Hinterbeinen, besitzt eher kleine Vorderbeine und kann Feuer spucken. Einem Epos zufolge wurde der Drache Zmei Gorynytsch von Dobrynja Nikititsch besiegt.
Andere russische Drachen wie der Tugarin Smejewitsch haben turkische Namen - vielleicht in Anlehnung auf die Mongolen. So ist St. Georg (ein Symbol der Christenheit), der den Drachen tötet (der Satan versinnbildlicht), auf dem Moskauer Wappen abgebildet. Einige vorgeschichtliche Bauten, besonders der Schlangenwall in der Nähe von Kiew, wurden als Symbole fremder Völker mit den Drachen in Verbindung gebracht.
Siehe Zilant der Russische Drache.
In Slowenien wird der Drache Zmaj genannt, obwohl ein älteres Wort unklaren Ursprungs, Pozoj, verwendet werden kann. Drachen sind in Slowenien normalerweise im böswilligen Bereich angesiedelt, und sie werden meist gemeinsam mit St. Georg dargestellt.
Es gibt Erzählungen aus vorchristlichen Zeiten, die von Drachen handeln, die ähnlich überwunden wurden, wie beispielsweise der polnische Wawel-Drache, der in Ätzkalk gelockt worden war. Jedoch ist der Drache nicht ausschließlich dem Menschen feindlich gesinnt. Der Ljubljanski Zmaj (Laibacher Drache) etwa beschützt die Stadt Ljubljana und wird auf dem Stadtwappen abgebildet.
In Makedonien, Kroatien, Bulgarien, Bosnien, Serbien und Montenegro ist der Drache (Zmaj, Zmej oder Lamja) vielköpfig (mit drei, sieben oder neun Köpfen) und spuckt Feuer. In Serbien und Bosnien wird er Aždaja (Аждаја) oder Ala (Ала) genannt. Das rumänische Wort für Drache, Zmeu, wurde aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Bulgarischen übernommen.
Siehe unter Vishap der Armenische Drache.
Tarasque (Frankreich)
Die Tarasque ist der Drache, dem der Sage nach die südfranzösische Stadt Tarascon ihren Namen verdankt. Im 12. Jahrhundert verbreitete sich die Überlieferung um die Tarasca, das von der Heiligen Martha bezwungene Ungeheuer (1187 Auffindung der Martha-Reliquien, Neuerrichtung der 1197 geweihten Kirche Sainte-Marthe). Bis heute wird die Zähmung des Drachen durch die Jungfrau jedes Jahr zu Pfingsten mit einem Umzug gefeiert.
Zur Erinnerung heißt Nerluc jetzt Tarascon, und jedes Jahr zu Pfingsten wird in der Stadt an der Rhône das Tarasquefest veranstaltet. Darüber hinaus ist der Drache im Wappen der Stadt zu sehen.
La Tarasque Amy 1853
Tarascon war vormals ein kleines Dorf namens Nerluc. Da trieb ein Drache sein Unwesen. Der Drache verschlang sowohl Vieh wie Wanderer und auch Jungfrauen. Er zerstörte das Land und die Höfe der Bauern. Genau zu diesem Zeitpunkt legte ein kleines Schiff bei Les-Saintes-Maries-de-la Mer an. Eine junge Frau in einem weißen Kleid stieg vom Schiff. Es handelte sich um die Heilige Martha. Die Bewohner von Nerluc baten die Heilige um Hilfe, und Martha willigte ein.
Sie ging an den Fluss, setzte sich auf einen großen Stein am Ufer und begann zu singen. Der Drache liebte Musik und Gesang. Von der zarten Stimme Marthas bezaubert, tauchte die Tarasque aus dem Fluss auf und legte sich hin, um dem Liede zu horchen. Martha sang, bis der Drache einschlief. Dann nahm sie ein Seil und band es dem schlafenden Drachen um den Hals.
Denckmal Tarascon
Die Bevölkerung von Nerluc war verängstigt, als sie St. Martha mit ihrem alten Feind, der jetzt zahm wie ein Welpe war, die Straße entlangkommen sah. Doch die Angst wandelte sich schnell in Wut und Rachsucht. Die Einwohner von Nerluc bestraften den Drachen mit Fausthieben und Tritten für die jahrelange Unterdrückung. St. Martha wollte das aufgebrachte Volk aufhalten, aber die Tarasque fiel plötzlich tot um.
Tiamat (Irak)
Die Schlangengöttin Tiamat (1700 v. Chr. und 1200 v. Chr.) auch Ghanna oder Omoroca, ist die Urgöttin in der babylonischen Mythologie. Sie verkörpert das Prinzip des Salzwassers und bildet den Gegenpart zu ihrem Gemahl Apzu, dem Prinzip des Süßwassers.
Ihr Name bedeutet Sie, die Sie alle gebar, weil sie zusammen mit Apzu in den Urzeiten vor der Schöpfung die ersten Generationen von Göttern gezeugt hat (Lachmu und Lachamu u. a.).
Auf Reliefs wurde sie von den Babyloniern als Wasserschlange dargestellt, von den Assyrern als Mischwesen u. a. mit Löwenpranken, Pferdekörper, Hinterläufen in Adlerform und Raubvogelflügeln, das sehr an einen Drachen erinnert.
Typhon (Griechenland)
Typhon als schwarze Hydra um 550 v. Chr.
Typhon (griechisch Τυφῶν Typhón, auch Τυφ?εύς Typhoeus, Τυφά?ν Typhaon) ist als Sohn der Gaia und Tartaros eine Gestalt der griechischen Mythologie.
Gaia vereinte sich mit dem Tartaros, um sich für die Niederlage ihrer Kinder, der Titanen und Giganten, an Zeus zu rächen. Sie gebar den Typhon in einer Höhle bei Korykos in Kilikien im südöstlichen Kleinasien, so dass er ebenso wie Zeus in seiner eigenen Jugend ungestört heranwachsen konnte. Er wurde als unbeschreiblich grässliches Ungeheuer, als Riese mit hundert Drachen- oder Schlangenköpfen dargestellt, wobei diese in der Sprache der Götter und vieler Tiere sprechen konnten. Typhon zeugte dann mit Echidna weitere Ungeheuer.
Die späthellinistischen Griechen setzten Typhon mit dem ägyptischen Gott Seth gleich.
Typhon kommt in der griechischen Mythologie die Rolle des Vaters der warmen und gefährlichen Winde zu. Dies steht in Verbindung zum griechischen typhein („rauchen“), aus dem sich das Wort typhon wahrscheinlich auch ableitet. Das persische طوفان Tufân und auch die Araber erweiterten diesen Begriff um die tropischen Wirbelstürme im indischen Ozean, woraus sich wahrscheinlich der heutige Begriff Taifun ableitet. Sehr ähnlich in Aussprache und Bedeutung ist das chinesische 颱風 tái fēng „Taifun“, wobei dieses Wort wahrscheinlich auf den Min-Ausdruck 風篩 fēng shāi „siebartiger Wind“ zurückgeht. Ob es eine linguistische Verbindung zwischen beiden Begriffen gibt, ist jedoch derzeit noch unbekannt.
Uktena, Unktehila (Nordamerika)
Eine gehörnte Schlange in einer Barrier Canyon Style Piktogramm, Western San Rafael Swell Region Utah.
Die gehörnte Schlange wurde, unteranderem von den Cherokee , Choctaw , Chickasaw und Creek , verehrt. Einige Mythen sagen, dass sie unsichtbar ist, oder dass sie regen gebringt und macht Geräusche, ähnlich wie Donner .
Rock Art (Pony Hills und Cook's Peak TX)
Nach Sioux Weltanschauung, die Unktehila (U ȟ céǧila) sind gefährliche Reptilien (Wassermonster(, die in alten Zeiten gelebt haben. Sie waren in verschiedenen Formen. Dieser Glaube wurde untermauert durch Dinosaurier Funden im Sioux Stammesgebiet.
Horned Schlangen (Klapperschlangen) eine zusammengebunden auf Mississippian Sandstein Platte aus der Ausgrabungsstätte Moundville
Die Uktena ist eine große Schlange, so groß wie ein Baumstamm, mit Hörnern auf dem Kopf und einem hellen lodernden Kamm. Auf der Stirn befindet sich ein Diamant, glühenden Augen und einem todbringenden Atem. Um den Drachen zu töten, muss man ihm den Diamanten (Drachenstein) entvernen. Dies ist aber bissher keinem Menschen gelungen.
Veden (Indien, Europa)
Die ältesten Götter der hinduistischen Kultur und Religion sind die vedischen Götter. Durch das Eindringen der Arier in den indischen Kulturraum vermischten sich nichtarischer einheimischer Drawidenglaube und die alte arische Religion. Den Kern des Pantheons( Tempel für alle Götter eines Volkes. z.B das letzterhaltene Pantheon in Rom) bilden die alten indo-europäischen Götter. Die Arier hinterließen uns eine Sammlung von heiligen Texten, die Veden (älteste Hinduistische Texte) : Rigveda - Götterhymnen, Samaveda - Opfersprüche, Yajurveda – Opferanweisungen, Ritualverse, Atharvaveda - magische Formeln.
Die Veden begründen den frühen Hinduismus.
Info: Die Indus-Kultur oder Indus-Zivilisation, teilweise auch nach Harappa, einem der Hauptausgrabungsplätze am Ravi, Harappa oder Harappa-Kultur genannt ( sie entwickelte sich aus der Kot Diji Kultur 3400 v. Chr. bis 2650 v. Chr.), war eine der frühesten städtischen Zivilisationen, die sich etwa in den Jahren 2800 v. Chr. bis 1800 v. Chr. entlang des Indus im Nordwesten des indischen Subkontinents entwickelte.
Der Name Sindhu-Sarasvati-Zivilisation, eine alternative Benennung dieser Kultur, basiert auf der Theorie, dass es sich hierbei um eine Zivilisation handelt, die in der vedischen Literatur erwähnt wird.
Um etwa 8000 v. Chr. vollzog sich hier der Übergang vom Jäger und Sammler hin zum Bauern und Viehzüchter und damit verbunden eine Sesshaftwerdung. Die am besten erforschte Stätte dieser Zeit ist Mehrgarh, die um 6500 v. Chr. entstand.
Vinata (Indien)
In Urzeiten hatte der alte Schöpfergott Kashyapa, der „alte Schildkröten-Mann“, einmal zwei Ehefrauen: Vinata, den Himmel, und Kadru, die Erde. Kadru gebar eine Vielzahl von Eiern, aus denen die verschiedensten Arten von Nagas schlüpften. Vinata jedoch legte nur drei Eier.
Eifersüchtig auf Kadru und ihre zahlreichen Nachkommen zerbrach sie das erste Ei. Das Wesen im Ei hatte jedoch noch keine Gestalt angenommen: es entstand der Blitz. Das zweite Ei enthielt einen strahlenden Jugendlichen. Ebenfalls eine Frühgeburt hatte er keine Beine. Es war Aruna, die Morgen-Dämmerung, der Wagenlenker des Sonnengottes Surya. Arun war nicht so begeistert von seiner Behinderung, er verfluchte seine Mutter und machte sie so zur Sklavin ihrer Rivalin, der Schlangen-Mutter Kadru.
Garuda (Sanskrit, m., गरुड, garuḍa) ist in der indischen Mythologie ein schlangentötendes halb mensch-, halb adlergestaltiges Reittier des Vishnu
Als das dritte Ei ausgebrütet war, schlüpfte der mächtige Garuda heraus. Er verlangte sofort, seine Mutter freizulassen. Die Nagas jedoch verlangten als Gegenleistung das Unsterblichkeits-Elixir Amrita, welches Garuda daraufhin von den Göttern stehlen musste.
So erklärt sich die ewige Feindschaft zwischen den Nagas und dem Garuda. Der spirituelle Gegensatz von Vogel (Adler) und Schlange ist auch bei uns im Westen von den alten Sumerern bekannt (siehe z. B. in Nietzsches Zarathustra, auch in Wappen und Fahne Mexikos).
„Der Vogel wird als »Schlangen-Töter« oder »Naga-Töter« (nagantaka) oder »Schlangen-Verzehrer« (nagasana) angerufen. Sein eigentlicher Name ist Garuda, von der Wurzel gri, »herunterschlingen«. Als unbarmherziger Vernichter der Schlangen ist er mit mystischer Macht über die Wirkungen des Giftes erhaben.“
– Lit.: Zimmer, 1981
Amrita: In der hinduistischen Mythologie ist Amrita der Name eines Elixiers, das außerordentliche Kraft und die Fortdauer des Lebens bzw. die Sicherheit vor Todesgefahr bringt. Es wird mit dem Soma-Trank aus dem Rigveda identifiziert.
Amrita (Sanskrit, n., अमृत, amṛta, Unsterblichkeit, Ambrosia; von mṛ = sterben) ist in den ältesten hinduistischen Texten bekannt.
Soma-Trank: Soma (Sanskrit, m., सोम, soma) ist ein im Rig Veda erwähnter Rauschtrank der Götter und geht dort zurück auf die Arier im Industal um 1500 bis 1000 v. Chr. Es handelte sich um den berauschenden, teilweise mit Milch oder mit saurer Milch gemischten Saft einer Pflanze.
Der bekannteste Mythos im Zusammenhang mit Amrita ist das Quirlen des Milchozeans, der im Mahabharata erzählt wird. Nach langem Quirlen entstehen u.a. das Amrita und der weiße Elefant Airavata, von dem Indra Besitz nimmt.
Vishap (Armenien)
Der Vishap ist Bestandteil der Armenischen Mythologie und ein böser Geist in Märchen und Sagen, der zur Gruppe der Devs gehört. Etymologisch wird der Name als eine Variante des Drachen interpretiert, zumal der Geist meist in Schlangengestalt dargestellt wird.
In diesem Zusammenhang ist die volkstümliche Bezeichnung des Gewitters in Armenien zu sehen. Es wird dort als Vishap hanel bezeichnet, frei übersetzt bedeutet dies „Drachenaufstieg“.
Vishnu (Indien)
Vishnu als Narayana von fünfköpfigem Shesha bewacht, in linker Hand Muschel. Parashurameshvara-Tempel, Bhubaneshwar, 8. Jahrhundert
Vishnu (Sanskrit, m., विष्णु Viṣṇu, „der Alldurchdringende“) ist eine der wichtigsten Formen des Göttlichen im Hinduismus, kommt jedoch bereits in den Veden vor. Im Vishnuismus gilt er als die Manifestation des Höchsten. Seine Shakti, die weiblich gedachte Seite des Göttlichen, ist die Göttin Lakshmi, die als seine Gattin gilt.
Vishnu und Gemahlin Lakshmi auf der Schlange Shesha seine Füße massiert, während aus seinem Nabel auf einer Lotosblüte sitzend der vierköpfige Schöpfergott Brahma erscheint.
Vishnu ist Teil der Trimurti, einer im Hinduismus sehr bekannten Konzeption der „drei Gestalten“. Diese besteht aus drei Aspekten des Göttlichen, die mit den fundamentalen Prinzipien des Kosmos in Verbindung stehen:
die Schöpfung: Brahma
die Erhaltung: Vishnu
die Kraft der Zerstörung: Shiva
In der Dreiheit sind die Aufgaben verteilt: Vishnu ist der Gott der Erhaltung, da er den Dharma im Sinne einer gerechten kosmologischen und menschlichen Ordnung erhält und zu diesem Zweck immer wieder als Tier oder Mensch geboren (inkarniert) wird.
Vishnu reitend auf Garuda (Skulptur in Lalitpur, Nepal)
Vritra (Indien)
Ein mächtigter Asuras. Wolkendämon, dämonischer Gott des Chaos, Sohn der Danu. Wurde von Indra getötet. Der Legende nach stahl der Asura Vritra in Form eines mächtigen Drachens das Wasser der Welt und verursachte Dürre. Indra besiegte erst dessen 99 Festungen, dann Vritra, den Drachen, selbst. Als Indra den Drachen aufschlitzte, fiel wieder Regen vom Himmel.
Wadjet (Ägypten)
Wadjet, auch Wadjit, Uto, Edjo oder Buto, war eine altägyptische Schlangengöttin des Deltagebietes, deren Hauptkultstätte Buto war.
Sie gilt als Landesgöttin von Unterägypten und ist zusammen mit Nechbet, der Landesgöttin von Oberägypten, die Schutzgöttin des Königs (Pharao). Im Nebtinamen (Herrinnen-Name) der ägyptischen Könige symbolisieren beide Schutzgöttinnen die vereinten Länder. Wadjet soll eine "himmlische Schlange" sein, die "die Nahrung des ewigen Lebens" spendet.
Die Transkription des Wortes Papyrus ist identisch mit der von Wadjet, was die Verbindung zu Unterägypten stärken soll. Laut einem Pyramidentext ging die Papyruspflanze aus dieser Göttin hervor, wodurch der Papyrus mit dem nördlichen Teil von Ägypten in Verbindung gebracht wird.
Ihr Name bedeutet auch die „Grüne“, weswegen Wadjet auch als „Bringerin der grünen Vegetation“.
Wadjet wird meist als aufgerichtete Kobra oder als Frauengestalt mit der Krone Unterägyptens abgebildet. In Hibis finden sich unterschiedliche Abbildungen der Göttin, die hier als Schlange mit einem Löwenkopf und als stehende Frau mit Geierhaube dargestellt ist.
Wadjet wurde außerdem mit der feuerspeienden Uräusschlange gleichgesetzt, dem ägyptischen Herrschaftssymbol an der Stirn des Pharao, die ihn vor seinen Feinden schützen sollte. Damit wurde sie auch zum Auge des Re.
In der Spätzeit erschienen auch Darstellungen als thronende Frau mit Löwenkopf, die teilweise mit ihrem Symbol, der Stirnschlange geschmückt war. Durch die solare Verbindung kann Wadjet in der Darstellung zudem noch mit Löwenkopf und aufgesetzter Sonnenscheibe erscheinen. In Dendera findet sich eine Abbildung von Wadjet und Nechbet, die beide Göttinnen auf einer Papyruspflanze sitzend zeigt.
Wyvern (Ostafrika, Nord. und Süd Europa)
Wyvern in den Liber Floridus, 1448.
Wyvern (altsächs. vivere „Schlange“) bezeichnet eine Art der mythologischen Drachen, die sowohl in der ostafrikanischen (Äthiopien) Mythologie auftaucht, als auch in Nordeuropa und Griechenland.
Ein Wyvern soll im Gegensatz zu anderen Drachen nur ein Paar Beine besitzen, die adlerartige Krallen haben – damit besitzt er einen ähnlichen Körperbau wie der mythologische Lindwurm. Direkt über seinen Beinen befinden sich große, häutige Flügel – dies unterscheidet ihn vom flugunfähigen Lindwurm. Der Körper wird als sehr muskulös und geschwungen beschrieben, als schlangenartig zu betrachten. Der Rumpf geht über in einen langen, gekringelten Schwanz; in manchen Beschreibungen soll am Schwanzende ein Giftstachel sitzen. Er wird wie alle anderen Drachen als Fleischfresser beschrieben. Sein natürlicher Lebensraum soll das Gebirge sein. Dort mache er sich in Höhlen breit, von wo aus er mit den sehr scharfen Augen seine Beute gut erkennen könne.
Allgemein ist der Wyvern bei dem Volk unbeliebter als die anderen Drachen, da er ein Verbreiter von Pest und anderer Infektionen gewesen sein soll.
Der Wyvern zählt zu den „klassischen“ Drachen, die vor allem in Europa am meisten verbreitet gewesen sein sollen.
Yamata no Orochi
Orochi
Yamata no Orochi ist ein Drache aus der Mythologie des Shint?. Sein Name bedeutet „Achtgabelige Riesenschlange“.
Nach seiner Verbannung aus den Himmelsgefilden (Takamanohara) stieg Susanoo ( auch Susanowo genannt) der Sohn von Izanagi no Mikoto (der Mann, der einlädt) und Izanami no Mikoto (die Frau, die einlädt) nach Tori-kami hinab und traf nach einiger Zeit am Fluss Hi auf ein altes, weinendes Ehepaar mit einem Kind zwischen sich. Der alte Mann hieß Ashinazuchi, seine Frau hieß Tenazuchi und das Kind Kushinadahime (in alternativen Versionen des Nihonshoki ist Kushinadahime zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren).
Susanoo fragte nach dem Grund ihrer Trauer und die Frau erzählte, dass sie ursprünglich acht Töchter hatte. Aber die achtgablige Riesenschlange sei jedes Jahr gekommen und habe immer eines von ihnen gefressen. Da nun die Zeit wieder gekommen ist und die Schlange wiederkäme, würden sie weinen. Auf Susanoos Frage nach der Gestalt antwortet der Mann ihm: „Ihre Augen sind (rot wie) Blasenkirschen und an ihrem einen Leibe hat sie acht Köpfe und acht Schwänze. Außerdem wachsen auf ihrem Körper Moos (koke), Zypressen (Hinoki) und Kryptomerien. Ihre Länge reicht über acht Täler und acht Hügel, und wenn man ihren Bauch betrachtet, so ist er überall entzündet.“
Auf das Versprechen Ashinazuchis hin, ihm seine Tochter zu geben, entwickelt Susanoo eine List, die er das alte Ehepaar vorbereiten lässt: Er befiehlt ihnen, achtfachgebrauten Sake zu brauen, einen Zaun mit acht Toren zu bauen und an jedem der Tore acht erhöhte Gestelle zusammenzubinden. Auf jedes Gestell soll dann ein Gefäß mit dem achtfachgebrauten Sake gestellt werden.
Nachdem sie fertig waren, kam der Achtköpfige Drache Orochi, trank mit ihren Köpfen von allen Gefäßen und fiel gleich darauf betrunken in tiefen Schlaf. Daraufhin erschlug Susanoo den Drachen mit seinem zehn Handbreiten langen Schwert (ein tsurugi) und färbte dadurch den Fluß Hi rot mit Blut. Beim Zerhauen des Drachen fand er das Grasmähe-Schwert (kusanagi-no-tachi, später eine der drei Throninsignien Japans).
Der Kampf Susanoos gegen Yamatanoorochi ist ein oft diskutiertes Thema der japanischen Mythologie und dient in vielen Shint?-Schreinen als Anlass für Feierlichkeiten. Unter den vielen Interpretationen besagt eine, der Name des Kindes Kushi(i)nadahime sei eine Anspielung auf Reisfelder und die Schlange der Fluss Hi selbst, ihre Bezwingung durch Susanoo ist also zu verstehen als Nutzbarmachung der wilden Natur für landwirtschaftliche Zwecke.
Izanagi no Mikoto (der Mann, der einlädt) und Izanami no Mikoto (die Frau, die einlädt) sind die wichtigsten Urgötter für die Entstehung der Welt. Der japanische Anfangsmythos ist in den frühesten japanischen Chroniken Kojiki (712) und Nihonshoki (720) festgehalten und besitzt chinesische Wurzeln, die auf die Einführung der chinesischen Kultur wie auch auf Einwanderer zurückgehen.
Der Drache Zilant
Zilant ist eine legendäre Kreatur, wahrscheinlich ein Basilisk oder eine geflügelte Schlange (Schlangendrache). Er ist Teil der tatarischen und der russischen Geschichte über die Gründung von Kasan.
Für Tataren, war der Zilant eine widerliche Kreatur, entsprechend den Europäischen Drachen und den Persischen Drachen. Nach den Überzeugungen der Tataren verwandelt sich eine Schlange, wenn sie die 100 Jahre erreicht, in einen Drachen (Ajdaha).
Legende:
Die meisten Legenden im Zusammenhang mit Kazan sind widersprüchlich und Zilant ist keine Ausnahme. Es gibt mehrere Varianten für die Zilant Legende.
Nach einer Geschichte, sollte ein schönes Mädchen aus Kasan heiraten. Sie hatte sich auf einen Hügel am Ufer des Qazansu Flusses gesetzt sie war sehr unzufrieden darüber, dass sie heiraten musste. Allerdings war der Hügel befallenen mit zahlreichen Schlangen, ihr Anführer war ein Riesige zweiköpfige Schlange, der Zilant. Ein Kopf aß nur Gras, während der andere Jungfrauen und Jünglinge bevorzugte was schlecht für das Mädschen war. Ein Assistent unterrichtete den Khan darüber und riet ihm, dem Zilant eine Falle zu stellen damit das töten aufhöre. Er schlug vor in der Nähe des Hügels, eine Hütte zu bauen und mit Stroh zu füllen. Im nächsten Frühjahr kamen die Schlangen aus ihren Winter Versteck und verkrochen sich im Heu. Ein Ritter zu Pferde ritt an der Hütter vorbei und steckte das Heu in Brand. Allerdings entkam der riesige zweiköpfigen Schlangen-Drachen und flüchtete in den Qaban Seen. Der Ritter musste leider durch den tödlichen Atem des Drachen sterben. Er lebt noch heute in diesen Gewässern des Sees und von Zeit zu Zeit, verschwinden einige Bürger die diesem See zu nahe kamen.
Nach anderen Geschichten, verwandelte sich die Riesenschlange in einen Diu (einen Geist). Dieser Geist gründete im Qaban See das Reich der Unterwasserwelt. Andere behaupten, dass er sich in eine Höhle in der Nähe des Sees verkroch und von Zeit zu Zeit die Menschen in der Region in Panik versetzte und tötete, biss die Menschen aus furscht vor neuen Angriffen des Drachen zusammentaten und ihn erlegten.
Auf dem Hügel wurde die Stadt Zilantaw gegründet (Kasan).
Kasan (russ. Казань, tatarisch Qazan /Казан, marisch Озаҥ /Ozaŋ) ist die Hauptstadt der Republik Tatarstan in Russland, an der Wolga.
Kasan wurde wahrscheinlich 1005 von Wolgabulgaren gegründet und war als Hauptstadt des tatarischen Khanat Kasan die erste nichtrussische Stadt, die Zar Iwan IV., genannt „der Schreckliche“, 1552 dem russischen Reich einverleibte.
Wappen Beschreibung: In Silber steht auf einem grünen Schildfuß ein goldgekrönter, goldbewehrter, rotflügliger schwarzer Basilisk (der Zilant) mit roter Schwanzspitze.
Der Schild der Stadt ist ohne Krone. Diese ist nur über dem Wappen des Königreiches Kassan.
Seit 1730 hat es seit der offiziellen Symbol von Kasan . Das erste offizielle Wappen von Kazan wurde am 18. Oktober 1781 genehmigt.
Im Jahr 1926 gab es ein Verbot der Heraldik, da Basilisken und Drachen, Stärke, Weisheit und Unbesiegbarkeit symbolisieren. Auch die Erde, das Leben und den Reichtum symbolisiert diese Wappenfigur in diesem Kulturkreis.
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Und der Vollständigkeit halber die bekanntesten bis in die heutige Zeit übertragenen Schlangensymbole:
Schlangensymbole:
Äsculap
Asklepios (griechisch Ἀσκληπιός = herausgeschnitten, lateinisch Aesculapius, deutsch Äskulap) ist in der griechischen Mythologie der Gott der Heilkunst. Die Schlange, die sich in den meisten Darstellungen um den Äskulapstab windet, weist ihn den Chthonischen oder Erd-Gottheiten zu.
Weiterhin gilt zu bemerken, dass auch Hygieia, die Tochter des Asklepios, mit einer Schlange dargestellt wird, hier ohne Stab. Zudem gibt es Abbildungen des Asklepiosrituales mit Schlangen ohne Stab.
Hygieía oder Hygeía (griechisch Ὑγίεια oder Ὑγεία - „die Gesundheit“) ist in der griechischen Mythologie die Tochter des Asklepios.
Sie ist eine Göttin der Gesundheit und gilt als Schutzpatronin der Apotheker. Das Wort Hygiene wurde von ihrem Namen abgeleitet. Ihre Schwester Panakeia ist die Göttin der Medizin und Zauberei. Meist wird Hygieia mit einem Füllhorn voller Früchte dargestellt.
Ihr Name wird gleich am Anfang des Eids des Hippokrates angerufen:
Ὄμνυμι Ἀπόλλ?να ἰητρὸν καὶ Ἀσκληπιὸν καὶ Ὑγείαν, καὶ Πανάκειαν, καὶ θεοὺς πάντας ...
„Ich schwöre bei Apollon dem Arzt und bei Asklepios, Hygeia und Panakeia sowie unter Anrufung aller Götter und Göttinnen…“
Symbol der Apotheker. Äsculap um Trinkschale
Panakeia, sie war die Personifizierung des Heilens durch Heilpflanzen.
Die Panazee, zu deutsch Allheilmittel, ist ein mythisches Universal-Heilmittel (bzw. -Arznei/-Medikament) zur Behandlung aller möglichen Krankheiten.
Die Suche nach einem derartigen Heilmittel galt wie die Suche nach dem Stein der Weisen als eine Aufgabe der Alchemie.
Der Name leitet sich ab von Panakeia (griechisch ‚alles heilend‘), einer Tochter des Asklepios, des Gottes der Heilkunst in der griechischen Mythologie. Heute wird der Begriff „Panazee” oder „Allheilmittel” häufig im negativen Sinne gebraucht, um eine illusorische Universal-Lösung aller Probleme zu bezeichnen.
Caduceus
Der Hermesstab (lateinisch: "caduceus", von "caduceator" - Herold, Unterhändler, Überbringer) stellt einen Stab mit zwei Flügeln dar, der von zwei Schlangen, mit einander zugewendeten Köpfen, umschlungen wird. Im Altertum war der Heroldsstab (κηρύκειον - caduceus) Erkennungszeichen der Herolde, der die Immunität dieser Überbringer militärischer Befehle oder geheimer Nachrichten signalisieren und ihre schadlose Rückkehr sichern sollte. In späterer Zeit war der Heroldsstab, als Merkurstab, Symbol des Handels. Der berühmteste Stabträger war der griechische Gott Hermes, der von den Römern Mercurius (Merkur) genannt wurde.
Ouroboros
Der Ouroboros (altgriechisch „Schwanzfresser“) ist ein in vielen Kulturen verbreitetes archaisches Motiv einer sich in den Schwanz beißenden Schlange (manchmal auch ein oder zwei Drachen). Die eine Hälfte des Tieres ist meist weiß und die andere schwarz (vergleichbar mit Yin und Yang). Seine Ursprünge gehen zurück bis ins Altertum.
Es ist ein Symbol für die Unendlichkeit, die ewige Wiederkehr und die Vereinigung von Gegensätzen (wie hell/dunkel oder aktiv/passiv). Die sich in den Schwanz beißende Schlange deutet an, dass dem Ende ein neuer Anfang in ständiger Wiederholung entspricht, dass der Abschluss eines Weges oder Prozesses einen Neubeginn bedeutet.
Uräusschlange
Der altgriechische Begriff Uraios, latinisiert: Uraeus, geht vermutlich auf das altägyptische „Iaret (Uaret)“ zurück, was im Allgemeinen mit „die sich Aufbäumende“ übersetzt wird. Im Alten Ägypten gilt diese goldene, in Form einer sich aufreckenden, blähenden und Gift sprühenden Kobra dargestellte Stirnschlange Göttern wie Königen (Pharaonen) als apotropäisches Schutzsymbol, indem Uräus mit dem Gluthauch seines "Feueratems" die Feinde seines Trägers abwehrt. In gleicher Eigenschaft wird das Symbol, zumeist in Form von Uräenfriesen, mindestens seit der 3. Dynastie auch zum Schutz von Bauwerken an deren Fassaden und insbesondere über Eingängen angebracht (wie zum Beispiel in Abu Simbel, Tempelhaus von Kom Ombo).
Im prädynastischen (mindestens 3000 vor Christus)Königtum von Buto (Altes Ägypten) wurde die Uräusschlange als die bedeutendste der schlangengestaltigen Gottheiten als Wadjet (auch: Uto) verehrt, als deren heiliges Tier der Uräus später gilt.
Drachengeschichten
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